Nehmen Sie sich selbst in den Arm: Negative Gedanken beschleunigen die Alterung des Gehirns
Negative Emotionen, Ängste oder gelegentliche Depressionen sind unvermeidlich. Neue Erkenntnisse zeigen, wie der Umgang mit Emotionen dazu beitragen kann, die Neurodegeneration zu begrenzen und die Hirnalterung zu verlangsamen.
Neurowissenschaftler der Universität Genf beobachteten, wie sich die Gehirne sowohl junger als auch älterer Erwachsener aktivierten, wenn sie mit dem psychischen Leiden anderer konfrontiert wurden. Bei den älteren Studienteilnehmern wiesen die neuronalen Verbindungen eine erhebliche emotionale Trägheit auf. Mit anderen Worten: Negative Emotionen, die von diesen älteren Erwachsenen empfunden wurden, scheinen ihre neuronalen Verbindungen über einen längeren Zeitraum hinweg übermässig verändert zu haben.
Gemäss den Studienautoren deuten diese Ergebnisse darauf hin, dass ein besserer Umgang mit negativen Emotionen, z. B. durch Meditation, dazu beitragen kann, die Neurodegeneration einzudämmen.
Frühere Studien in der Psychologie hatten ergeben, dass die Fähigkeit, die eigenen Emotionen schnell zu ändern, der psychischen Gesundheit zugute kommen kann. Wer hingegen nicht in der Lage ist, seine Emotionen zu regulieren, und daher über längere Zeiträume im gleichen Gefühlszustand verharrt, hat in der Regel ein höheres Risiko, an einer Depression zu erkranken.
Die Forscher zeigten den Teilnehmern eine Reihe kurzer Clips mit Menschen in einem Zustand emotionalen Leids. Zum Beispiel während einer Naturkatastrophe. Es wurden auch Videos mit neutralem emotionalem Inhalt gezeigt, und die Gehirnaktivität der Probanden wurde mittels Magnetresonanztomographie beobachtet.
Quellen:
Université de Genève: Managing emotions better could prevent pathological ageing. 13.1.2023
Studie: Exposure to negative socio-emotional events induces sustained alteration of resting-state brain networks in older adults. 12.1.2023
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