Was ist die Bestimmung des Menschen?
Moses Mendelssohn (1729 – 1786) sagte dazu: Nach Wahrheit forschen, Schönheit lieben, Gutes wollen und das Beste tun! Doch was bedeutet das heute?
Der philosophischen Antwort Mendelssohns auf die Frage nach der Bestimmung des Menschen kann ich ganz spontan, ohne lange nachzudenken und aus tiefstem Herzen zustimmen. Aber schon kommt auch das Aber: Gibt es überhaupt die Wahrheit? Und wie können wir nach ihr forschen? In der heutigen Zeit wird das immer schwieriger, denn auf der Suche nach Wahrheit stossen wir auf so viele verschiedene Informationen, wie es noch nie zuvor gegeben hat. Das Internet macht’s möglich. Bei dieser Informationsflut mit ganz unterschiedlichen Nachrichten ist es gut und wichtig, einmal gründlich über das Thema «Wahrheit» nachzudenken.
«Nach Wahrheit forschen»: Was ist überhaupt Wahrheit?
Wikipedia schreibt dazu: Der Begriff der Wahrheit wird in verschiedenen Zusammenhängen gebraucht und unterschiedlich gefasst. Gemeinhin wird die Übereinstimmung von Aussagen oder Urteilen mit einem Sachverhalt, einer Tatsache oder der Wirklichkeit im Sinne einer korrekten Wiedergabe als Wahrheit bezeichnet.
Nur: Woher können wir wissen, ob ein Sachverhalt korrekt wiedergegeben wird? Bei den vielen manipulativen z.T. gezielt verbreiteten fake news in den Medien (im Mainstream genauso wie social media – eine Lüge muss nur oft genug wiederholt werden, dann wird sie geglaubt...) ist es sehr schwer, den Wahrheitsgehalt einer Aussagen zu überprüfen. In den allermeisten Fällen waren wir nicht dabei, und die wenigsten von uns haben das jeweilige wissenschaftliche Know how, um die Sachverhalte überhaupt zu verstehen.
Ich persönlich fahre sehr gut mit der Einschätzung von «Wahrheit» durch meinem gesunden Menschenverstand und meiner Intuition, also meinem «Bauchgefühl». Und ich schaue dahinter: Wer profitiert von welcher «Wahrheit»? Wer mehr darüber nachlesen möchte, findet hier und hier sehr interessante philosophische Gedanken über das, was mit Wahrheit gemeint ist.
«Schönheit lieben» – Ja! was kann es besseres geben? Auch wenn die Geschmäcker manchmal weit auseinander gehen, hat jeder seine eigene Wahrnehmung dessen, was er oder sie als schön empfindet. Wichtig ist es, sich an dieser Schönheit zu erfreuen, sie zu lieben und dadurch ein Gefühl zu erzeugen, das im Hirn Glückshormone erzeugt, und damit mehr Licht in unser Lebensgefühl bringt.
«Gutes wollen» — Auch hier taucht wieder eine Frage auf: Was ist denn gut? – und was ist schlecht oder böse? Wer entscheidet darüber? Die Regierung? Wissenschaftler? Gesundheitsapostel? Gesetze? Richter?
Meine Antwort ist auch hier: Höre auf deine innere Stimme. Jeder Mensch ist ausgestattet mit einer inneren Ethik, die sein Urteilen und Handeln bestimmt. Und die ist Im Grunde gut!, wie Rutger Bregman das in seinem gleichnamigen Buch überzeugend beschreibt.
Aber, da wir alle ja auch ein Produkt unserer Kindheit sind (worüber ich letzten Montag geschrieben hatte), ändert sich unser ethisches Bewusstsein im Laufe unseres Leben, und/oder wir verlieren oft den Zugang zu unserem inneren Selbst.
Ich selbst hatte diesbezüglich eine kleine «Erleuchtung», als ich erfahren habe, wie es in matriarchalen Gesellschaften (z.B. bei den Mosuo) beim gemeinsamen Essen zugeht: Jeder schaut, dass sein Tischnachbar genügend zum Sattwerden auf dem Teller hat. So sorgt jeder für jeden und alle werden satt.
Mein Schluss daraus: Wenn ich meinem Nächsten Gutes tue, kommt das Gute auch zu mir zurück. Aber vielleicht bleibt mein Teller auch eine längere Zeit leer?… Was ich dann brauche, ist Vertrauen! Vertrauen in meine Mitmenschen. Ein gesundes Urvertrauen, dass immer für mich gesorgt wird.
In den Jahrtausende währenden patriarchal-kapitalistischen Strukturen ist dieses Urvertrauen immer mehr zerstört worden. Das Ziel war nun, immer mehr zu bekommen, den privaten (privare, lat. = rauben) Reichtum immer weiter zu vergrössern. Wie wir am Zustand unserer Welt sehen können, war das der absolut falsche Weg.
«Das Beste tun»: Mit der Kraft unserer Gedanken können wir unser Vertrauen wieder stärken. Lasst uns durch unsere positiven Gedanken das Gute im jedem Menschen sehen und es dadurch verstärken.
Mit der Vision einer friedlichen Welt wollen wir das Beste tun! Sei um 21 Uhr dabei, um synergetisch verstärkt unsere guten Gedanken ins Feld der Liebe zu bringen. Damit tun wir das Beste, was uns möglich ist: Die Welt zum Guten verändern. Eine Welt in Frieden!
Und noch eine Hör-Empfehlung: AFTER DARK, ein Gespräch mit Benjamin von Mendelssohn (dem Ur-Ur-...Ur-Enkel vom oben zitierten Philosophen)
Eva-Maria Gent
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www.gesellschaft-in-balance.de
www.charta-demokratiekonferenz.org
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