Bäuerinnen und Bauern, die für unsere Ernährungssicherheit mehr pflanzliche Lebensmittel produzieren möchten, werden durch die Landwirtschaftspolitik ausgebremst und benachteiligt. Mit Milliarden an Subventionen, Grenzschutz und Absatzfördergeldern fördert sie die Produktion und den Konsum von tierischen Lebensmitteln massiv mehr als von pflanzlichen.
Auch ist unsere Landwirtschaft nicht auf den Klimawandel und auf Verbote von umwelt- und gesundheitsschädigenden Pestiziden vorbereitet. Statt nachhaltige Anbausysteme zu fördern, unterstützt die Landwirtschaftspolitik weiterhin industrielle Monokulturen. Grossflächig belasten dadurch Pestizide und Nitrat unser Grundwasser, was dazu führt, dass Trinkwasserfassungen geschlossen werden müssen.
Nachhaltige Anbausysteme wie Mischkulturen, Agroforstwirtschaft und regenerative Landwirtschaft sind von existentieller Bedeutung für die Produktionssicherheit der Landwirtschaft. Sie fördern die Bodenfruchtbarkeit und die Biodiversität, ermöglichen so eine pestizidfreie Produktion, steigern die Erträge, sichern sauberes Trinkwasser und bieten Produktionssicherheit bei Trockenheit und Starkregen sowie Pestizidverboten.
Die Landwirtschaftspolitik verhindert mit Milliarden an Subventionen gezielt eine sichere Versorgung der Schweiz mit Lebensmitteln und sauberem Trinkwasser. Während sie den Anbau von pflanzlichen Lebensmitteln für uns Menschen ausbremst, wird der Futteranbau für Nutztiere auf 60% unserer Ackerflächen massiv begünstigt. Dieser Futteranbau ist die Hauptursache dafür, dass unsere Lebensmittelversorgung zu mehr als der Hälfte vom Ausland abhängig ist.
«Ein Krieg in einem wichtigen Exportland oder ein Jahr mit Wetterextremen reichen, damit die ausreichende Versorgung aller Menschen auf dieser Welt nicht mehr gewährleistet ist», warnte der Bauernverband letztes Jahr am Schweizer «Food Overshoot Day».
Er untermauert damit, wie wichtig es ist, dass die Schweiz einen Netto-Selbstversorgungsgrad von 70% anstrebt, wie die Initiative «Für eine sichere Ernährung» fordert.
Die Schweiz hätte genug Ackerflächen, um sich ganz selber zu versorgen. Das Grasland der Schweiz eignet sich für die Milch- und Fleischproduktion, jedoch steht der Anbau von Futter auf Ackerflächen in direkter Konkurrenz zur menschlichen Ernährung.

Das Grasland der Schweiz eignet sich für die Milch- und Fleischproduktion, jedoch steht der Anbau von Futter auf Ackerflächen in direkter Konkurrenz zur menschlichen Ernährung.
Die Benachteiligung der pflanzlichen Produktion widerspiegelt sich in der offiziellen Agristat-Statistik «Selbstversorgung nach Nahrungsmittel». 65% der pflanzlichen Lebensmittel, die die Schweizerinnen und Schweizer konsumieren, müssen importiert werden. Bei den pflanzlichen Proteinen sind es sogar 92%.
Für pflanzliche Proteine wie Hülsenfrüchte, die vom Bund für eine gesunde, nachhaltige Ernährung vor Fleisch und Fisch empfohlen werden, gibt es keinen Grenzschutz und keine Produktionsunterstützung, wie das bei der Milch und den Verkäsungszulagen der Fall ist. Schweizer Hülsenfrüchte sind so nicht konkurrenzfähig gegenüber Importen. Auch der Konsum von Hülsenfrüchten wird nicht gefördert. Oder haben Sie schon einmal ein Werbeplakat «Schweizer Hülsenfrüchte - alles andere ist Beilage» gesehen?

65% der pflanzlichen Lebensmittel, die die Schweiz konsumiert, werden importiert, bei den pflanzlichen Proteinen sogar 92%. Das ist zurückzuführen auf die Förderpolitik des Bundes, die tierische Lebensmittel vor pflanzlichen massiv bevorzugt.
Liest man die gestrige Medienmitteilung «Pflanzenbasierte Ernährung fördern, heisst Pflanzenbau fördern» von Schweizer Bauernverband, Bio Suisse und IP Suisse, fragt man sich, warum diese mächtigen Wirtschaftsverbände, die die Landwirtschaftspolitik massgebend beeinflussen, diese Missstände nicht selber anpacken und ändern – und damit für eine sichere Versorgung der Schweiz mit Lebensmitteln und sauberem Trinkwasser sorgen.
Die Initiative «Für eine sichere Ernährung» bietet Hand zur Lösung.
Sie verlangt vom Bund das Anstreben eines Netto-Selbstversorgungsgrads von 70 %. Dadurch erhalten die Bauernfamilien Abnahmesicherheit für ihre Ernten, und wir sorgen für Rahmenbedingungen, die dazu führen, dass der Schweizer Nüsslisalat nicht mehr kistenweise entsorgt wird. Man bedenke dazu: 30 % unserer Lebensmittel landen im Food Waste.
Mehr pflanzliche Lebensmittel hierzulande anzubauen und zu verarbeiten, statt sie zu importieren, schafft Arbeitsplätze sowie Wertschöpfung vor Ort, stärkt die Wirtschaft und führt zu fairen Konsumenten- und Produzentenpreisen für Schweizer Produkte.
Die Initiative schafft die Rahmenbedingungen für die Förderung der Produktion und des Konsums von pflanzlichen Lebensmitteln. Ebenso sichert die Initiative die Bodenfruchtbarkeit und Biodiversität sowie sauberes Trinkwasser – die Grundlagen für unsere Ernährungssicherheit und unseren Wohlstand.
So können Sie die Initiative «Für eine sichere Ernährung – durch Stärkung einer nachhaltigen inländischen Produktion, mehr pflanzliche Lebensmittel und sauberes Trinkwasser» unterstützen:
Bestellen Sie Flyer und verteilen Sie diese in die Briefkästen Ihrer Umgebung - herzlichen Dank für Ihr Engagement!