Selbstverwaltung statt Entsolidarisierung

Es ist auch die Rede von Alternativen zu Boom und Pleite, zu Spekulationsblasen und Sozialisierung der Verluste der Grossen: Verschiedenste Aspekte der Finanzkrise behandelt eine Sonderausgabe der WochenZeitung.

Die Gratiszeitungen haben damit begonnen, Tageszeitungen haben’s übernommen: Eine Titelseite vor der Titelseite mit grossflächiger Werbung. Die WOZ braucht das Vehikel in ihrer 28-seitigen Sonderausgabe nun zur fundierten Veräppelung des ehemaligen UBS-Verwaltungsratspräsidenten Marcel Ospel.

Raffgier und Entsolidarisierung
„Anstatt dass die Menschen die Entsolidarisierung untereinander bekämpfen, wird einzig die Raffgier einiger Profiteure verurteilt“, schreibt Adrian Ricklin. Der Blick auf die "Bösen" lenkt ab von den vielen bereits existierenden Ausgesteuerten und 'Working Poor'.
„Wären wir in den dreissiger Jahren, wären die Strassen voll mit Massen Protestierender“, sagt der Londoner Soziologe Rechard Sennett im Interview, „die Kultur hat sich schon sehr gewandelt.“ Er rät, die Arbeit dem Einfluss des Finanzkapitals zu entziehen, Genossenschaften zu bilden und die Selbstverwaltung der Arbeiter zu realisieren.

Gute Traditionen übernehmen
Den Alternativen sind zusätzlich im letzten Bund vier Seiten eingeräumt: Alternativanlagen, Alternativwährung, Genossenschaften, Selbstversorgung, Selbstverwaltung. Die bäuerliche Substistenzwirtschaft der zapatistischen Frauen in Chiapas nennt die Buchautorin Veronika Bennholdt-Thomsen im Interview als bereits erprobte Möglichkeit: Schlechte Traditionen wie den bäuerlichen Patriarchalismus abschaffen, gute übernehmen und etwas daraus machen.

db.

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30. November 2008
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