Sie könnte das Gesundheitssystem grundlegend verändern

Es soll verschiedene Modelle der Krankenversicherung geben und der Mensch soll frei wählen können. Dies will die Volksinitiative «Gesundheit mitbestimmen», für die seit Anfang Juli Unterschriften gesammelt werden.

Foto: Edgar Castrejon/unsplash

Es vergeht seit 1996 kein Jahr, in dem die Prämien für die Krankenkassen nicht steigen. Jedes Jahr ein paar Prozentpunkte mehr. Viele Familien, sogar in der reichen Schweiz können sich diese Prämien immer weniger leisten – Tendenz stark steigend. Alles was bisher von politischer und behördlicher Seite unternommen wurde, um diesen Anstieg einzudämmen, waren lediglich die typischen Bemühungen, die vor allem der Industrie nicht schaden sollten. So kann es nicht weitergehen!

Um das jetzige Krankheitssystem wieder in ein nachhaltiges Gesundheitssystem umzuwandeln, braucht es deshalb massive Veränderungen. Alle Beteiligten – Wirtschaft, Politik, Behörden, Versicherer und Versicherte – müssen sich an der eigenen Nase nehmen, damit wir den abzusehenden Kollaps im Krankheitssystem nicht erleiden.

Und genau für diesen Ansatz haben wir am 2. Juli mit der Sammlung von Unterschriften für eine grundlegend verändernde Initiative begonnen. Seit diesem Datum sammeln wir, nach jahrelanger Vorbereitung, für die Initiative: Gesundheit mitbestimmen.

Initiativtext

Art. 117 Abs. 2
Der Bund akzeptiert verschiedene Versicherungsmodelle, die den unterschiedlichen Bedürfnissen der Bevölkerung entsprechen. Jeder Mensch hat das Recht, Art und Umfang der Versicherung frei zu bestimmen.

Den Schweizer Bürgerinnen und Bürger soll mit dieser Initiative wieder das in der Verfassung verankterte volle Gesundheits-Entscheidungsrecht zugestanden werden. Dazu gehören u.a. zu bestimmen, von wem und mit welchen Methoden sie sich behandeln lassen wollen und dies selbstbestimmt, in welchem finanziellen und fachlichen Umfang dies sein soll. Gesundheitsbewusste Mitmenschen sollen nicht weiter vom System bestraft werden, wenn sie ihre Gesundheit in den eigenen Händen halten und entsprechend gesund leben.

Es darf nicht vergessen werden, was sozial überhaupt bedeutet. Es bedeutet, dass alle sich in einem System sozial verhalten müssen. Sonst kann ein soziales System nicht sozial genannt werden und wird früher oder später kollabieren. Das heutige Krankheitssystem stellt  kein wirklich soziales System (mehr) dar:

  • Man darf auf alle erdenklichen Arten krank werden und hat keinerlei Konsequenzen zu fürchten. Eigenverantwortung ist ausgeklammert und nicht nötig.
  • Preise für Leistungen und Medikamente dürfen schon fast willkürlich festgesetzt werden. Es herrscht kein freier Markt, da es keine gesunde Konkurrenz gibt.
  • In erster Linie zählen Umsatz und Gewinn.
  • Qualitätskriterien werden nach einseitigen Standards bemessen und bestimmt. Dies zu Gunsten der Dienstleister, aber zu massiven Nachteilen für die Versicherten.
  • Gesetzliche Vorgaben, wie Wirksamkeit, Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit, werden nicht unabhängig überprüft. Was zu fraglichen Empfehlungen für medizinische Massnahmen und zu ungerechtfertigten Ablehnungen nichtpharmaorientierten Anwendungen seitens des Bundes führt.
  • Und vieles mehr.

Sobald jedoch jemand seine eigene Gesundheit und die seiner Familie in die eigenen Hände nimmt, selbst bestimmt, welche medizinischen Massnahmen er geniessen will oder eben nicht und seinen Gesundheitszustand damit nachhaltig verbessert und erhält, wird dafür nicht belohnt, sondern mit den nicht selbstverursachten massiven Prämien bestraft. Ist das sozial?

Mit der Annahme unserer Initiative fällt der Zwang weg, sich staatlich verordneten Gesundheitsvorgaben zu unterwerfen. Nur so entsteht für alle Menschen eine grosse Chance, sich wieder selbstbestimmt ihrer Gesundheit widmen zu können und sich nicht mehr von einem System abhängig machen zu müssen. Denn nach Einführung dieser Initiative muss der Bund verschiedene Versicherungsmodelle zulassen.

Nicht nur das heute doch eher fragliche rein schulmedizinisch abgestü(r)zte Modell ist zulässig, sondern auch:

  • Alternativmedizinische Modelle.
  • Modelle bei welchen der Versicherer frei wählen kann, wie er sich versichern und bei wem er die Behandlung durchführen lassen will.
  • Bonussystem.
  • Modelle mit persönlichen und vererbbaren Gesundheitssparkonten
  • Starke Förderung der Gesundheitsprävention mit entsprechender Honorierung.
  • Und viele mehr.

Wir sind überzeugt, dass nur mit einer Kehrtwendung das heutige Krankheitssystem wieder in eine gesunde Richtung gelenkt werden kann.
Wir sind auch überzeugt damit nicht die Pflästerli-Politik von Bund und Politik, aber auch gewissen anderen Initiativen, zu übernehmen, sondern ursachenbasiert die Probleme im Krankheitsmarkt anzugehen, angehen zu müssen.
Und genau dafür ist unsere Initiative ins Leben gerufen worden.
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Daniel Trappitsch ist Gründer des Netzwerks Impfentscheid und Mitglied des Initiativkomitees

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Weitere Infos und Download des Unterschriftenbogens der Initiative Gesundheit mitbestimmen: https://gesundheitmitbestimmen.ch