Strike-bike – ein günstiges Fahrrad rettet einen Betrieb

135 Arbeiterinnen und Arbeiter halten seit dem 10. Juli die Fahrradfabrik «Bike-Systems» im thüringischen Nordhausen besetzt. Am 19. September beschlossen sie, die Produktion in Selbstverwaltung wieder aufzunehmen. Dafür müssen bis zum 2. Oktober verbindlich 1‘800 Bestellungen für Fahrräder eingehen. Für die Kampagne ist ab sofort die Homepage http://www.strike-bike.de freigeschaltet.
 

 
Seit mehr als zwei Monaten hält die Belegschaft den Südharzer Betrieb der Bike Systems im 3-Schichtbetrieb besetzt. Sie wollen verhindern, dass der Betrieb endgültig demontiert und verkauft wird. Die beantragte Insolvenz vom 10. August hat kaum Aussicht auf Erfolg: Die Firma ist ausgeschlachtet, heruntergewirtschaftet, die Halle ist bis auf die Lackierstrasse leergeräumt. Die Belegschaft erhält Arbeitslosengeld und hofft auf ein neues Konzept mit einem neuen Besitzer. In der Zeit der Besetzung und durch Gespräche während der Besuche von solidarischen Menschen entwickelten die Kolleginnen und Kollegen des Werkes die Idee, erst einmal für kurze Zeit die Produktion in Selbstverwaltung wieder aufzunehmen. Weil es eben nicht nur darum geht, den Abtransport der letzten Maschinen zu verhindern und auf einen neuen Investor zu warten, stiess die Idee ein eigenes «Strike-Bike» herzustellen, auf immer grössere Resonanz. Jetzt bietet sich die Chance, allen zu zeigen, ein eigenes Konzepte zu entwickeln, die Produktion und den Vertrieb alleine auf die Beine stellen zu können. Bedingung ist allerdings, dass die 1800 Bestellungen zusammen kommen. Bei einem Preis von 275 Euro dürfte dies nicht allzu schwierig sein.


http://www.strike-bike.de   

update vom 2.10.07:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/26/26324/1.html

27. September 2007
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