Versteckte Werbung: Behörden behalten Literaturclub im Auge

Wiederholt protestierte der Verein der Kleinbuchhandlungen in der Schweiz (VUKB), dass die Sendung „Literaturclub“ des Schweizer Fernsehens SF bis anhin in der Buchhandlung Orell Füssli und neu in der Thalia Buchhandlung aufgezeichnet wird. Dies sei nicht konform mit dem üblichen Sponsorengeschäft eines öffentlichen Gebührenfernsehens.

In einer Antwort erklärt der Medienjurist Samuel Mumenthaler vom Bundesamt für Kommunikation (BAKOM), dass rechtlich gegen das sogenannte „Location Placement“ kein Einwand erhoben werden könne.

Entscheidend sei aber, dass „der Buchhandlung keinerlei werblicher Auftritt gewährt wird“, so Mumenthaler weiter. Die Schweizerische Rundfunkgesellschaft SRG wurde laut BAKOM schriftlich informiert und daran erinnert, dass „keine werbliche Hervorhebung der Lokalität, keine Hinweise auf exklusive Bezugsmöglichkeiten von Büchern beim Sponsor“ erlaubt sei. Laut Samuel Mumenthaler werde man aber die Ausgestaltung des Location Placement im „Literaturclub“ im Auge behalten.

Der VUKB akzeptiert die Antwort aus Bern, auch wenn bis anhin in der Moderation die oben genannten Kriterien oft verletzt wurden. VUKB-Präsident Urs Heinz Aerni betont, dass es nicht darum ginge, den Grossbuchhandlungen das Sponsoring im Öffentlichen Fernsehen zu verhindern, sondern um das Prinzip der Neutralität einer öffentlichen Einrichtung zu wahren, die mit Gebührengelder finanziert wird.

Die nächste Folge der Sendung „Literaturclub“ wird am 10. Februar 2009 auf SF1 und am 1. März 2009 auf 3sat ausgestrahlt.

Quelle:
Verein der Kleinbuchhandlungen in der Schweiz (VUKB)
www.vukb.ch
23. Januar 2009
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