Vom Kampf ums Dasein zu Fairness und Solidarität

13. CGW/INWO-Tagung am 1. - 4. Mai 2008 in Birkenwerder bei Berlin

Die Theorien und Modelle der Standardökonomie beruhen zum grossen Teil auf dem Menschenbild des sog. homo oeconomicus. Es unterstellt, dass wirtschaftliches Handeln rational abläuft und allein auf die Maximierung von Nutzen und Gewinn ausgerichtet ist. Im Gegensatz zu diesem Menschenbild heben neuere Theorieentwicklungen, insbesondere auf dem Gebiet der experimentellen Ökonomie, die grosse Bedeutung des Bemühens um Fairness in der Wirtschaft hervor.

Im Blick auf das sich wandelnde Menschenbild der Ökonomie stehen auch die alternativ-ökonomischen Geld- und Bodenreformansätze vor der Aufgabe, ihr Menschenbild zu überprüfen. Zeitweise unterlag es dem Einfluss der Evolutionstheorie, was zur Vorstellung eines ‚Kampfes ums Dasein’ auch in einer vom Kapitalismus befreiten Marktwirtschaft führte. Im Bemühen um eine Überwindung sozialdarwinistischer Vorstellungen sucht die Geld- und Bodenreformbewegung nach einem tragfähigeren Menschenbild. In dessen Mittelpunkt soll das Ziel einer gleichen Teilhabe aller Menschen an natürlichen und gesellschaftlichen Lebensgrundlagen stehen  -  ebenso das Leitbild einer Wirtschaft, die sich sowohl durch ihre Freiheitlichkeit als auch durch Fairness und Solidarität auszeichnet.

Im Rahmen ihrer Arbeit an einem neuen Menschenbild sucht die Geld- und Bodenreformbewegung auch den Dialog mit der Solidarischen Ökonomie, die während der letzten zehn Jahre in Lateinamerika entstanden ist und die seit einiger Zeit auch in Deutschland zunehmende Resonanz findet.

ReferentInnen und Themen:

Homo oeconomicus – Eine Fiktion der Standardökonomie
Dipl.-Wirt.-Inf. Norbert Rost, Dresden

Macht der Wettbewerb die Menschen zu Egoisten?
Ass.jur. Fritz Andres, Kirn/Nahe

Geschwisterlichkeit als zukünftiges Leitbild des Wirtschaftens
Prof. Dr. em. Roland Geitmann, Kehl, und Dr. Gerhardus Lang, Boll

Solidarische Ökonomie in Lateinamerika
Prof. Dr. Clarita Müller-Plantenberg, Kassel


Nähere Auskünfte und Anmeldung:
Dipl.-Ökonom Werner Onken, Salbeistr. 27, 26129 Oldenburg
Tel.: 0441 – 36 111 797
eMail: [email protected] 
www.sozialoekonomie.info
24. März 2008
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