Warum Deflation besser wäre als Inflation

Ein inflationäres Geldsystem steht einem grösseren Wohlstand für breite Schichten im Weg. Dies ist Hauptaussage eines neuen Papers des Liberalen Instituts.

Ohne Geldmengenausweitung gäbe es kein Wirtschaftswachstum, so eine verbreitete Annahme. In neusten Paper des Liberalen Instituts wird diese These untersucht und aufgezeigt,

  1. warum sie falsch ist,
  2. weshalb eine stagnierende Geldmenge zu unrecht verteufelt wird und in Wahrheit Voraussetzung für die Partizipation breiter Massen am Wohlstand ist,
  3. wie neue Technologien der Deflation zum Durchbruch verhelfen könnten.

Damit breite Schichten von neuen Technologien profitieren können, muss es den Preisen erlaubt sein zu sinken. Dann werden Güter und Dienstleistungen erschwinglicher, was es den Konsumenten ermöglicht, mit den gleichen Mitteln mehr Bedürfnisse zu befriedigen und damit ihren Lebensstandard zu erhöhen. Doch ironischerweise setzen Zentralbanken alles daran, die Preise stabil zu halten und schaden damit der Allgemeinheit. 

Der durch die Blockchain-Technologie ermöglichte Geldwettbewerb setzt dem bisherigen staatlichen Geldmonopol nun allerdings immer engere Grenzen. Mit Kryptowährungen, von denen einige in ihrer Geldmenge begrenzt sind, stehen den Menschen seit Kurzem Währungen zur Verfügung, die eine deflationäre Wirkung entfalten. Je mehr wirtschaftliche Aktivitäten mit besseren Alternativen abgewickelt werden, desto weniger Schaden kann eine expansive Geldpolitik anrichten.

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Oliver Kessler: Warum Deflation besser wäre als Inflation. (LI-Paper, Juni 2022, 16. S. pdf). Download

Der Autor ist Ökonom, Publizist und Direktor des Liberalen Instituts in Zürich