Australien im Ausnahmezustand
Trotz Rekordtief bei den Corona-Fällen prägen schärfste Massnahmen und Beschränkungen im australischen Bundesstaat Victoria noch immer den Alltag.
Victoria ist ein Bundesstaat im Südosten von Australien mit einer Bevölkerung von 6,6 Millionen Einwohnern. Mit Stand vom 14. Oktober gab es in Victoria sechs neue «Corona-Fälle» an einem Tag, in Zahlen sind das 0,00009 Prozent – bezogen auf die Gesamtbevölkerung. Todesfälle wurden wegen des Virus keine mehr gemeldet. Trotzdem sind noch immer 6,6 Millionen Menschen seit Anfang August im Lockdown eingesperrt, wie die Onlineausgabe des britischen Guardian berichtet. Der australische Premierminister Daniel Andrews befahl mit der «Stufe 4» die schärfsten Beschränkungen des Landes.
Hier ein paar Beispiele der restriktiven Massnahmen in der Hauptstadt Melbourne, durch die 4,9 Millionen Menschen betroffen sind:
Das Haus darf nur für den Einkauf, für dringende medizinische Leistungen und für den Gang zur Arbeit verlassen werden. Der Einkauf muss innerhalb eines Radius von fünf Kilometern vom Wohnort erfolgen, es sei denn, der nächste Supermarkt ist weiter entfernt.
Sportliche Betätigung ist maximal zweimal, und insgesamt nur zwei Stunden pro Tag erlaubt und hat innerhalb von 5 Kilometern von der Wohnung aus zu erfolgen. Die Behörden raten, sogar beim Sport eine Maske zu tragen.
Pro Siedlung dürfen sich höchstens fünf Personen aus maximal zwei Haushalten für soziale Kontakte treffen und dies nur für zwei Stunden pro Tag.
Man darf keinen Besuch empfangen oder sich in das Haus einer anderen Person begeben, ausser für die Pflege. Wer in einer intimen persönlichen Beziehung zu jemandem steht, hat Glück gehabt, denn nur dann ist ein Besuch ohne Weiteres möglich.
Maskenpflicht gilt in geschlossenen Räumen, und auch draussen muss eine Maske getragen werden. Nur die Lehrer sind während des Unterrichts von der Maskenpflicht befreit – Schüler über 12 Jahren müssen die Maske auch während des Unterrichts und in der Pause tragen.
Pubs, Bars und Restaurants sind geschlossen und dürfen nur Takeaway verkaufen oder nach Hause liefern.
«Es gibt keine Grundlage für solche Zwangsmassnahmen, da es seit April in Australien keine Übertragung des Coronavirus mehr gibt.»
Die Regierung Australiens modifizierte zudem ein Gesetz, dass nun Polizeikräften und anderen «befugten Beamten» erlaubt, Personen zum Zweck einer medizinischen Untersuchung oder einer Impfung festzuhalten und ihnen die Unterwäsche auszuziehen.
Epidemiologen sehen als Hauptproblem, dass die Regierung eine aggressive Eliminierungs- und Unterdrückungsstrategie gegen das Virus verfolge. Doch dies sei unrealistisch – unterdrückt werde vor allem die Bevölkerung. Die Regierung um Daniel Andrews scheint den Kurs langsam ändern zu wollen und spricht bereits von möglichen Lockerungen.
Australien plant Zwangsimpfungen. Im August hatte die australische Regierung mit dem britischen Pharmakonzern AstraZeneca vereinbart, die Bevölkerung kostenlos mit einem Impfstoff zu versorgen, sobald die Zulassung vorliegt. Die Tests mit dem fraglichen Impfstoff wurden vorübergehend eingestellt, nachdem ein britischer Proband ernsthaft erkrankt war. Trotz des Zwischenfalls gab die englische Gesundheitsbehörde eine Woche später grünes Licht für weitere Tests. In einem Bericht des Newsportals Life Site wird der Jurist Dr. Rocco Loiacono, Dozent an der Curtin University in Perth, zitiert: «Es gibt überhaupt keine Grundlage für solche Zwangsmassnahmen, da es seit April in Australien keine Übertragung des Coronavirus in der Bevölkerung mehr gibt.» Auch die Situation in Victoria gibt in Hinblick auf Anzahl potisiver Tests keinen Anlass für die drakonischen Massnahmen.
Die Regierung bestellte 84 Millionen Dosen des umstrittenen Impfstoffes, der bereits im Januar 2021 zum Einsatz kommen soll. Für die Herstellung des Vakzins von AstraZeneca werden fetale Zelllinien namens HEK-293 eines abgetriebenen Babys aus dem Jahr 1973 verwendet.
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