Virus unser im Überall
Angst verbreite dein Name.
Deine Gensequenz komme.
Deine Ansteckung geschehe,
Wie im Körper, so in der Gesellschaft.
Unsern täglichen Test gib uns heute.
Und vergib uns sein Ergebnis
Wie auch wir vergeben den Getesteten.
Und führe uns nicht in die Hospitalisation.
Sondern erlöse uns durch die Impfung.
Denn dein ist die Maske, der Impfpass
Und die Kontrolle in Ewigkeit.
Amen

(Dieses abgewandelte «Vater unser» ist ein vorläufiger Entwurf. Hinweise auf andere Versionen sind willkommen. Vielleicht ergibt sich an dieser Stelle eine sinnvolle Sammlung)

Religionen, der Glaube an Übersinnliches und Jenseitiges, an Dogmen und gottgegebene Gesetze haben eine unglaubliche Gestaltungskraft. Seit Staat und Religion offiziell getrennt sind, mangelt es allerdings an Bewusstsein für die überragende politische und historische Bedeutung des Glaubens. Man hält ihn für Privatsache, aber seine öffentliche Wirkung ist enorm. Er versetzt nicht nur Berge, sondern reisst auch tiefe gesellschaftliche Gräben auf – um sie dann mit der Durchsetzung von irgendwelchen Dogmen zuzuschütten.

Die Menschheit lebt ja nicht in der Realität an sich, sondern in Wirklichkeiten, die aus kollektiver Übereinstimmung individueller Wahrnehmungen zusammengesetzt sind. Überzeugende Geschichten setzen sich durch, andere werden auf dem riesigen Friedhof der Sekten entsorgt. Staatsreligionen sind eigentlich nichts anderes als Sekten, die das Denken der Mehrheit beherrschen.

Während die Vielfalt solcher kollektiver Überzeugungen früher sehr gross war, setzen sich – bedingt durch die Technisierung und Monopolisierung – nur noch wenige durch. Tendenz: Einheitsmeinung, umrauscht von Milliarden individueller Glaubensblasen.

Wie entsteht ein Konsens, auf den ja jeder Staat angewiesen ist? Die historisch langlebigste Strategie besteht darin, dem Staatsoberhaupt eine Nähe zu Gott oder sogar Gottgleichheit zuzuschreiben. Das war bis ans Ende des Absolutismus, also bis zur amerikanischen Revolution 1767 die vorherrschende Staatsform. Der Pharao, der Kaiser, die Könige und ihre Vasallen erhielten ihre Macht von Göttern, an die alle glaubten.

Der Glaube an einen Gott, bzw. an ein ganz bestimmtes Gottesbild war die tragende Säule des Staates. Änderte ein wesentlicher Teil der Bevölkerung den Glauben, folgten fast unweigerlich Staatskrisen – Beispiel: Reformation. Um eine gefährliche Ausbreitung alternativer Sichtweisen frühzeitig zu unterbinden, wurden auch kleinere Häretiker in der Regel rücksichtslos verfolgt oder ihre Anhänger in unwirtliche Gebiete verbannt, wie die Täufer in der Schweiz auf die Jurahöhen, wo kein Ackerbau möglich ist.

Es gab und gibt auch andere Formen der Konsensbildung:

• mit Demokratie im antiken Griechenland, seit der «Glorious Revolution» von 1688 in England und vor allem seit der französischen Revolution;
• mit Gewalt, mit der die Mongolen in Windeseile ein Riesenreich eroberten oder Stalin seine Herrschaft sicherte;
• mit wirtschaftlichem Erfolg, mit dem der Neoliberalismus ein weltweites Regime des Kapitals errichtete und sich viele Regierungen unterwarf, oftmals mit der expliziten Behauptung, dass die Bevorteilung der Einen auch zum Nutzen der Andern erfolge – der während der Reagan-Jahre populäre Glaube an den«trickle-down»-Effekt.

Der stabilste Konsens, das zeigt die Geschichte, ist der feste Glaube an höhere Grundsätze, welche die Wahrnehmung der Untertanen filtern und so dafür sorgen, dass sich keine anderen Sichtweisen verbreiten können und das Fundament der Macht erschüttern. Wenn alles dasselbe glauben, haben es abweichende Ideen besonders schwer. Die Corona-Krise zeigt dies deutlich.

Das Pandemie-Regime basiert auf ein paar einfachen Glaubenssätzen. Sie erfordern keinen Beweis, sondern werden mithilfe der Medien in zahllosen Varianten wiederholt und in der Bevölkerung verankert. Sie dürfen selbstverständlich nicht hinterfragt werden. Die wichtigsten Dogmen lauten:

• Sars-CoV-2 ist ein Killer-Virus.
• Der PCR-Test ist in der Lage, seine Anwesenheit zu entdecken.
• Nur die Experten wissen, was zu tun ist, und sie können mithilfe von Computermodellen in die Zukunft schauen.
• Es gibt keine Heilung, nur Immunisierung durch Impfung.
• Der Umgang mit dem Killer-Virus ist keine individuelle Aufgabe, sondern kollektiv-politische Pflicht.

Die Muezzine der Virus-Religion rufen die Infektionszahlen mehrmals täglich ins Land hinaus.

Dieses Set von einfachen Dogmen begründet eine Staatsreligion und rituelle Handlungen, wie sie auch in anderen Religionen üblich sind. Die Muezzine der Virus-Religion rufen die Infektionszahlen und die Belegung der Intensivbetten mehrmals täglich von den Minaretten ins Land hinaus.

Die Hohenpriester in ihren weissen Kitteln drohen nicht in lateinischer aber unverständlicher Sprache mit der tödlichen Macht des viralen Gottes, dem mit spezieller Gesichtsbekleidung gehuldigt werden muss. Die Wirkung des bedrohlichen Gottes wird durch rituelles Testen durch nasale Annäherung an das Gehirn regelmässig geprüft.

Die Konfirmation, die Aufnahme in die privilegierte Gemeinschaft der Gläubigen, erfolgt durch das Zertifikat und die Unterwerfung unter die permanente Kontrolle durch die App.

Ablass von der Sünde der Krankheit, dem Fegefeuer der Intensivstation und der Hölle des Todes durch Ersticken bietet nur die Impfung. Natürlich ist es ein Handel. Aber weil die Staatsreligion sozial ist, verteilt sie Bratwürste an die Geimpften und bezahlt die Milliardenrechnung aus der Staatskasse.

Mit diesem Set von einfachen Dogmen und Riten lässt sich ohne Evidenz ein Regime aufbauen, das alles, was an Menschenrechten und demokratischer Gewaltenteilung bisher galt, dem viralen Gott und seinen Priestern geopfert wird.

Entscheidend: Indem die Individuen in ihrem Handeln den Glaubenssätzen folgen, verleihen sie den Dogmen subjektive und objektive Wirklichkeit. Wer sich hat stechen lassen, ist schwerer von der Nutzlosigkeit oder der Gefahr des Impfens zu überzeugen.

Gleichzeitig entsteht durch die Übersterblichkeit als Folge des wiederholten Impfens eine Realität, welche die Gefahr des Killer-Virus zu bestätigen scheint. Die statistische Unschärfe und die fehlende epidemiologische Transparenz sind wichtige Hindernisse, die Fehlerhaftigkeit der ursprünglichen Dogmen zu erkennen.

Der pandemistische Ablass funktioniert natürlich genausowenig wie der Ablasshandel, der vor der Reformation in Europa grassierte. Wanderprediger und Rattenfänger zogen damals durch die Lande und versprachen den Gläubigen die Abkürzung des Fegefeuers, wenn sie nur eine Spende an den geplanten Prunkbau des Vatikans leisteten. Darüber kann man heute nur lachen. Damals war das bitterer Ernst, der Martin Luther dazu bewog, mit dem Anschlag seiner Thesen sein Leben aufs Spiel zu setzen und in der Folge Europa umzupflügen.

Wie bekämpft man einen zerstörerischen Irrglauben? Vor der Reformation war der Irrglaube so krass, dass ein Zettel an einer Kirchentür zu Wittenberg genügte, um eine Bewegung auszulösen, die die Welt veränderte. Heute reichen tausende von kritischen Informationsplattformen und gut gemachte kritische Filme mit einem Publikum von mehreren hundert Millionen nicht, um die Corona-Religion bei ihren Gläubigen in Erklärungsnotstand zu bringen.

Da es sich bei der Corona-Religion um einen Glauben handelt, wirken Fakten nicht. Das kann man auf beiden Seiten des Corona-Grabens feststellen. Was der eigenen Wahrnehmung widerspricht, wird einfach ausgeblendet. Die vielleicht zwei Millionen wissenschaftlichen Arbeiten zum Thema beweisen alles, auch das Gegenteil.

Geduldig auf die Wirkung der Tatsachen und der Aufklärung zu warten, reicht nicht. Der Mut und gelegentlich das Martyrium von Wenigen wird aber diesmal vermutlich nicht genügen, um die Corona-Religion vom Schritt in den Totalitarismus abzuhalten.

Wie sich die Corona-Religion vom Sockel stossen lässt, ist eine ganz andere Frage. Ich denke, dass es unumgänglich ist, den Tanz um das goldene Virus als solchen zu erkennen und – in Ermangelung einer besseren Religion – zu seiner inneren Wahrheit zu stehen. Sie wird die Götterdämmerung überleben.

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Nachtrag: weitere Gebete

Unser Virus auf Erden,
postuliert und geheiligt dein Name.
Dein Reich komme.
Der Wille der Mächtigen geschehe,
hier und jetzt und immer auf Erden.
Gib uns Krankheit und Gehorsam.
Vergib den Mächtigen ihre Schuld,
wie auch uns folgsamen Mitläufern.    
Und führe uns nicht in Versuchung,
unser Leben zu leben wie wir wollen.
Denn den Mächtigen ist das Geld und die Macht,
bis wir es nicht mehr akzeptieren.
Amen
(Version von Paul, Arzt)

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Alain unser, der sich glaubt im Himmel
geheiligt werde Dein Name
Dein Wille geschehe im Parlament sowie auch im Volke
Unsere tägliche Impfung gib uns heute
Und vergib uns unsere Viren
wie auch wir vergeben unseren Viren
und führe uns nicht in Infektionen
sondern entlaste unser Gesundheitssystem
Denn Dein ist die Impfung und die Immunität
und unsere Freiheit in Ewigkeit
Amen

(Jürg Wyss)