Die «Fakten» zu den Fallzahlen der Corona-Krise haben einen höchst abenteuerlichen Ursprung
Die Johns Hopkins University und das «Worldometer» zählen zu den meistzitierten Quellen über die Entwicklung der Covid-19-Pandemie. Wer den Datenströmen nachgeht, stösst auf eine unglaubliche Mischung von Dilettantismus, Hochrechnungen aufgrund unbekannter Algorithmen und Anonymität. Darauf basieren die Behörden ihre Massnahmen.
Die Fallzahlen der Johns Hopkins University (JHU), die auch Behörden als massgeblich betrachten, stammen aus undurchsichtigen Quellen. Dies zeigt diese Recherche, die den Datenströmen nachgegangen ist. Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Bericht «Quellen zur Datenbasis der Infiziertenzahlen»
- Für Deutschland stammen die Zahlen zwischen dem 5. und dem 27. März vor allem von der «Berliner Morgenpost», seither auch von der «Zeit» und dem «Tagesspiegel».
- Hinter den Daten des Tagesspiegels stehen 40 Freiwillige, die in einem undurchsichtigen Prozess die Daten «verifizieren».
- Die von der JHU zusammengestellten Zahlen liegen bei den Neuinfizierten in der Regel höher und bei den Genesenen tiefer als sie in Wirklichkeit sind.
- Fehler in den Zahlen, die der JHU gemeldet werden, werden offenbar nicht korrigiert, wie Journalisten der «Berliner Morgenpost» berichten. Auch Fachleute zweifeln inzwischen an der Qualität der JHU-Daten.
- Das «Worldometer», ein verbreitete Quelle für Fallzahlen, enthält nicht einmal Impressum. Man weiss nicht, wer dafür verantwortlich ist. Worldometer gehört «Dadax», einer «kleinen» amerikanischen Softwareschmiede, die ihrerseits kein Impressum führt, in dem man etwas über die Besitzverhältnisse und Verantwortlichkeiten erfahren könnte.
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Worldometer über sich selber: «Die Covid-19-Daten von Worldometer werden von der Johns Hopkins-University, der Financial Times, der New York Times, Business Insider und vielen anderen als vertrauenswürdig eingestuft.
- Die Zahlen beruhen aber nicht auf Zählungen, wie man vermuten müsste, sondern auf Hochrechnungen aufgrund eines «proprietären Algorithmus», eines Algorithmus also, der Worldometer gehört, von dem wir nicht wissen, wer es ist, wer dahintersteht und wem es gehört.
- Worldometer bietet eine App an, mit der Webmaster in aller Welt die «Zahlen» in Echtzeit auf ihren Websiten publizieren können. Die grosse Verbreitung erzeugt einen Schein von Glaubwürdigkeit.
Fazit: Die Zahlen der privaten, von Multimilliardären finanzierten Johns Hopkins University und des Worldometers sind nachweislich unzuverlässig. Für die «Medizin», die sie zur Behandlung der Corona-Krise empfehlen, besteht noch kein vollständiger Beipackzettel über Risiken und Nebenwirkungen. Vor ihrer Verwendung muss bis zum Vorliegen zuverlässigerer Informationen über Datenquellen und Verarbeitung abgeraten werden.
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Quelle: «Quellen zur Datenbasis der Infiziertenzahlen». Der Bericht wurde uns ohne Absender zugestellt. Seine Quellen können aber zurückverfolgt werden.
von:
Über
Christoph Pfluger
Christoph Pfluger ist seit 1992 der Herausgeber des Zeitpunkt. "Als Herausgeber einer Zeitschrift, deren Abobeitrag von den Leserinnen und Lesern frei bestimmt wird, erfahre ich täglich die Kraft der Selbstbestimmung. Und als Journalist, der visionären Projekten und mutigen Menschen nachspürt weiss ich: Es gibt viel mehr positive Kräfte im Land als uns die Massenmedien glauben lassen".
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