Einreichung der Initiative «Für eine sichere Ernährung»

Sind Sie dabei? Treffpunkt: 16. August, 13.30 h auf dem Bundesplatz in Bern

Diese Woche ist es soweit: Wir übergeben am Freitag 113 103 beglaubigte Unterschriften für unsere Initiative «Für eine sichere Ernährung – durch Stärkung einer nachhaltigen inländischen Produktion, mehr pflanzliche Lebensmittel und sauberes Trinkwasser» der Bundeskanzlei in Bern. 

Sind Sie mit dabei? Wir freuen uns auf Sie!

Treffpunkt: 13.30 h auf dem Bundesplatz in Bern

Ein Land, das seine Lebensmittelversorgung so stark vom Ausland abhängig macht wie die Schweiz mit einem Netto-Selbstversorgungsgrad von nur gerade 50%, kann die Ernährungssicherheit der Bevölkerung nicht gewährleisten, wenn Importe wegfallen. «Ein Krieg in einem wichtigen Exportland oder ein Jahr mit Wetterextremen reichen, damit die ausreichende Versorgung aller Menschen auf dieser Welt nicht mehr gewährleistet ist, warnt der Bauernverband und untermauert damit die Wichtigkeit einer höheren Selbstversorgung der Schweiz.

Man bedenke: Seit dem 9. Juli bis Ende Jahr wird die Schweiz ausschliesslich mit Importen ernährt

Ernährung

Die Initiative schafft mit der Förderung von mehr pflanzlichen statt tierischen Lebensmitteln, der Sicherstellung von genügend sauberem Trinkwasser sowie der Biodiversität und der Bodenfruchtbarkeit als Grundlagen der landwirtschaftlichen Produktion Voraussetzungen für eine nachhaltige Land- und Ernährungswirtschaft. So kann die Schweiz den Netto-Selbstversorgungsgrad von heute 50% auf mindestens 70% erhöhen und eine krisensichere Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und sauberem Trinkwasser gewährleisten.

Heute fördert die Landwirtschafts- und Ernährungspolitik die Produktion und den Konsum von tierischen Lebensmitteln 5 mal mehr als von pflanzlichen: mit 2,3 Milliarden gegenüber 0,5 Milliarden Franken. Dies führt dazu, dass der Anbau von Futter für Nutztiere auf 60% unserer Ackerflächen gefördert wird, obschon mit dem Anbau von pflanzlichen Lebensmitteln für die Menschen auf diesen Ackerflächen mehr als das Zehnfache an Kalorien produziert werden könnte. Der Futtermittelanbau ist die Hauptursache dafür, dass die Schweiz die Hälfte ihrer Lebensmittel importieren muss.

Die Produktion und der Transport dieser Importe belasten zudem die Erde schwer. «Der Schutz der eigenen Produktionsflächen und der einheimischen Landwirtschaft ist deshalb nicht nur für die Ernährungssicherheit, sondern auch aus globalen Umweltaspekten bedeutsam», sagt der Schweizer Bauernverband.

Mit unserer Initiative verlangen wir zum Schutz der einheimischen Produktionsflächen und der Umwelt, dass die Höchstwerte für Dünger, die seit 2008 in den Umweltzielen der Landwirtschaft festgelegt sind, nicht mehr überschritten werden dürfen. Die 16 Millionen Nutztiere, die die Schweizer Landwirtschaft zur Hälfte mit Importfutter ernährt, verursachen mehr stickstoffhaltige Luftschadstoffe als Verkehr, Industrie und Haushalte zusammen. Das übersteigt die Tragfähigkeit unserer Ökosysteme und gefährdet die Biodiversität, die Wasserqualität und die Ernährungssicherheit.

Mehr pflanzliche Lebensmittel hierzulande anzubauen und zu verarbeiten statt sie zu importieren erhöht nicht nur die Selbstversorgung der Schweiz, sondern gibt den Bäuerinnen und Bauern neue Perspektiven, im klima- und umweltbewussten Markt von pflanzlichen Lebensmitteln Fuss zu fassen. Das schafft Arbeitsplätze und Wertschöpfung vor Ort. Mit einem höheren Selbstversorgungsgrad erhalten die Bäuerinnen und Bauern mehr Produktionssicherheit und Abnahmesicherheit für ihre Ernten und faire Produzentenpreise. 

Um die Trinkwasserversorgung für die Zukunft auf sichere Beine zu stellen – eine entscheidende Voraussetzung für Ernährungssicherheit – fordert die Initiative genügend sauberes Trinkwasser und dafür die Sicherstellung der Grundwasserressourcen. Wir wissen spätestens seit dem Sommer 2003 wie schnell durch Klimaextreme auch in der Schweiz Trinkwasser und Wasser für die Produktion von Lebensmitteln knapp werden kann. Doch die Schweiz hat keine eidgenössische Strategie und Sachplanung für die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser, ihrem Lebensmittel Nr. 1. Was für Strom und Verkehr selbstverständlich ist, fehlt für die Wasserversorgung.

Bitte reservieren Sie sich den kommenden Freitagnachmittag, damit wir zusammen – als starke Stimme aus dem Volk – die  Initiative «Für eine sichere Ernährung einreichen können.

So können Sie die Initiative sonst noch unterstützen: 


Mit grossem Dank für Ihr Engagement und herzlichen Grüssen

Franziska Herren & Team
Initiative «Für eine sichere Ernährung»