«Freiheitstrychler» – nicht das Wort, aber der Sound des Jahres

Das Wort war der Jury zu politisch, gewonnen hat der «Impfdurchbruch»

Auch Robert F. Kennedy (Mitte) ist ein Freiheitstrychler. Ganz links Andy Benz, der Gründer der Freiheitstrychler

«Impfdurchbruch» ist das Schweizer Wort des Jahres 2021. Dies hat eine Arbeitsgruppe der Abteilung für Linguistik der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften ZHAW entschieden. Auf den Plätzen zwei und drei folgen «Starkregen» und entfreunden».

Die Wahl ist nicht schlecht, obwohl man sich als Kritiker der Massnahmen natürlich über «Freiheitstrychler» gefreut hätte. Die Freiheitstrychler standen in der engeren Wahl, konnten sogar mit Swissness punkten, fielen dann aber aus politischen Gründen aus den Rängen, wie Marlies Whitehouse von der Jury im Gespräch mit Radio SRF erklärte. Es wäre das erste Mal gewesen, dass es ein Markenname zum Wort des Jahres geschafft hätte.

Dass die Freiheitstrychler nicht Wort des Jahres wurden, braucht sie nicht zu kümmern. Sie lieferten dafür den Soundtrack des Jahres. Wer einmal an einer Demo mit Trychlern teilgenommen hat, weiss, wie der rhythmische Klang der mächtigen Treicheln durch Mark und Bein fährt. Der Sound kommt einem wie die friedliche politische Variante der Hörner, mit denen die alten Urner im Kampf ihre Gegner einschüchterten,

In Zeiten wie heute, wo kaum noch gesungen wird, sorgen die Treicheln für die gemeinsame Schwingung, die einer Gruppe seit Urzeiten Kraft gibt. Die Trychler haben das intuitiv gespürt und eine Bewegung ins Leben gerufen, deren Sound sich niemand entziehen kann und der unzählige Demos in der ganzen Schweiz geprägt hat.

Weitere Infos und Soundbeispiele:
https://freiheitstrychler.ch
https://helvetia-trychler.com

Über

Christoph Pfluger

Submitted by admin on Do, 07/13/2017 - 08:33

Christoph Pfluger ist seit 1992 der Herausgeber des Zeitpunkt. "Als Herausgeber einer Zeitschrift, deren Abobeitrag von den Leserinnen und Lesern frei bestimmt wird, erfahre ich täglich die Kraft der Selbstbestimmung. Und als Journalist, der visionären Projekten und mutigen Menschen nachspürt weiss ich: Es gibt viel mehr positive Kräfte im Land als uns die Massenmedien glauben lassen".

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