Auf dem Weg zum Trinkwasser
Es können Jahre vergehen, bis aus Regentropfen Grundwasser wird, berichtet der Verein Forum Trinkwasser. Aber gutes Wasser gibt es genug.
Für Menschen in der Schweiz und in Deutschland ist einwandfreies Leitungswasser selbstverständlich. Immerhin gehört Trinkwasser hierzulande zu den am besten kontrollierten Lebensmitteln. Seine Qualität unterliegt strengen gesetzlichen Regelungen und wird von den Wasserversorgern und Gesundheitsämtern regelmäßig überwacht. Den deutschen Verein Forum Trinkwasser erreichen immer wieder Fragen wie: Woher kommt unser Trinkwasser? Wie lange dauert es, bis zum Beispiel Regen im Grundwasser ankommt? Wie viel der vorkommenden Wasserressourcen werden genutzt?
85 Prozent der Wasserressourcen bleiben ungenutzt.
Deutschland ist ein wasserreiches Land, das nutzbare Wasserangebot ist gross. Davon werden lediglich 15 Prozent gefördert. Ein Großteil des sogenannten Rohwassers (der «Rohstoff» für Trinkwasser) muss gar nicht oder nur geringfügig aufbereitet werden. Schutzvorschriften für ausgewiesene Trinkwasserschutzgebiete sorgen dafür, dass das Rohwasser, aus dem Trinkwasser gewonnen wird, möglichst rein bleibt. Nur wenn das geförderte Wasser nicht alle Qualitätsanforderungen erfüllt, wird es im Wasserwerk aufbereitet. Grundlage für die qualitätssichernde regelmäßige Überwachung durch die Wasserwerke und die Gesundheitsämter ist die strenge Trinkwasserverordnung.
Trinkwasser aus Grundwasser stammt aus Tiefen von bis zu 200 Metern. Es stellt mit einem Anteil von 61 Prozent den größten Anteil des deutschen Trinkwasserversorgung dar. Niederschläge versickern im Boden und werden beim Durchfließen verschiedener Bodenschichten einerseits auf natürliche Weise gereinigt, andererseits mit Mineralien angereichert.
Es kann mehrere Jahre dauern, bis etwa Regenwasser im Grundwasser ankommt. Denn das Tempo, mit dem Niederschläge im Boden versickern und ihren Weg zu einer Grundwasser führenden Schicht zurücklegen, hängt von einer Reihe von Einflussfaktoren ab: Wie gesättigt ist der Boden bereits mit Wasser? Ist er oben sehr trocken, kommt in den tieferen Schichten potenziell weniger Wasser an. Natürlich spielt auch die Niederschlagsmenge eine wichtige Rolle – also: wie viel neues Wasser trifft in welcher Zeit auf beispielsweise einen Quadratmeter Boden und versickert dann. Auch die Gesteinsschichten beeinflussen den Weg des Wassers in die Tiefe und seine Sickergeschwindigkeit. Letztlich ist natürlich die Entfernung zum Grundwasser hin mit entscheidend.
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