Clemens Kuby und die Reinkarnation

Der deutsche Autor und Filmemacher erzählt in seinem neusten Buch überzeugende Geschichten

(Bild: Susanne Krauss)

Vor einem halben Jahr ist Clemens Kuby 70 geworden – aber Rente ist eine Sache, das nicht zum Lebensentwurf des Dokumentarfilmers, Buchautors und Bewusstseinsarbeiters gehört. Er wolle sich damit «keine Siechenzeit finanzieren», meint er, der in den vergangenen drei Jahrzehnten der Welt immer wieder gezeigt hat, dass wir selbst die Wirklichkeit erschaffen, in der wir leben. Der mehrfach ausgezeichnete Filmemacher beweist mit seiner bahnbrechenden Arbeit, dass Dokumentarfilme mit spirituellen Themen durchaus ein grosses Publikum erreichen können. Ob mit «Unterwegs in die nächste Dimension», «Das alte Ladakh», «Tibet – Widerstand des Geistes» oder «Living Buddha» (Details): Kuby bildet mit seinen Filmen und Büchern ab, dass der menschliche Geist die Materie beherrscht – und zu Unglaublichem fähig ist, wenn wir ihn nur lassen. Heilung ohne Medizin, indem man in Kontakt mit der eigenen Seele tritt, ist deshalb auch ein starkes Thema für den gebürtigen Bayern, der sich selbst nach einem schweren Sturz 1981 von der Diagnose «querschnittsgelähmt» befreite. Es war die Vision, nach Ladakh zu gehen, die ihn damals nach einem Jahr des Liegens und Sinnierens, das er als heilsame «Zwangsmeditation» bezeichnet, wieder aufstehen liess.

Dieses Jahr erscheinen zwei weitere beeindruckende Werke von ihm, wie so oft in Form eines Buchs wie auch als Film. Im Buch «Gelebte Reinkarnation» stellt er das Konzept der Wiedergeburt vor, an das mehr als die Hälfte der Menschheit glaubt: Unsere Seele reist durch die Leben – und findet für alle den richtigen Ort und Körper. Anhand des Falles eines tibetischen Lama, den Kuby seit 1987 kannte – resp. kennt – und der Mitte der 90er Jahre im Abstand von drei Jahren verstarb und neu inkarnierte, beschreibt er die Kontinuität des Geistes.

Der Film «Looking for a Sign» dokumentiert diese Freundschaft und die spätere Wiedergeburt mit allen unglaublich anmutenden Begleiterscheinungen über 28 Jahre hinweg. Dabei, betont der spirituelle Dokumentarist im Gespräch, ist es nicht unbedingt für jeden wichtig, die jeweiligen Vorleben zu kennen – es sei denn, man hat Schwierigkeiten, deren Ursache sich nicht im aktuellen Leben finden lassen. Einen weiteren praktischen Vorteil kann es allerdings darüber hinaus bieten, wenn man sich die Fähigkeiten aus früheren Leben bewusst macht: «Diese Dinge muss ich nicht nochmal erlernen, sondern kann sie wachrufen und vielleicht in diesem Leben perfektionieren: eine Sprache sprechen, ein Instrument spielen.»    


Clemens Kuby: Gelebte Reinkarnation – meine unglaublichen Erfahrungen. Kösel Verlag, 2018. 384 s. Geb. Fr. 30.90/EUR 22.–

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