Die Desinformation über das Coronavirus ist das Thema des Tages. Denn der Druck auf Social-Media-Plattformen wächst, nicht korrekte Informationen über das Virus zu zensieren. Und die Mainstream-Nachrichtensender warnen täglich vor der Bedrohung, die von der Verbreitung falscher Behauptungen über die Pandemie ausgeht.

"So schnell wie das Coronavirus um den Globus gerast ist, so schnell wurde es in den sozialen Medien von einer erdrückenden Lawine erfasst, nämlich einer Lawine von irreführender Propaganda über diesen Erreger; davon stammt ein Großteil davon offenbar aus Russland", warnt die Redaktion der Washington Post. "Wie immer, wenn es um seine Beziehungen zum Westen geht, ist Moskaus wichtigste Währung die Desinformation, und es gibt viel Geld dafür aus."

Dies ist aber die gleiche Washington Post, die uns fälschlicherweise versicherte, die Bush-Regierung habe "unwiderlegbare" Beweise dafür geliefert, dass die irakische Regierung über Massenvernichtungswaffen verfügt. Es ist die gleiche Washington Post, die uns fälschlicherweise versicherte, dass russische Hacker in das US-Stromnetz eingedrungen seien, um die Heizung im Winter abzuschalten.

Hätten Medien wie die Washington Post ihren guten Ruf als zuverlässige Nachrichtenquelle besser gefestigt, anstatt ihre Leser ständig in sehr wichtigen Angelegenheiten zu täuschen - dann würden die Leute ihnen weiterhin glauben.

Wir sehen diese dringenden Warnungen vor den Coronavirus-Desinformationen der gängigen Medien; diese haben der Öffentlichkeit bei Wahlen, Kriegen oder "Alles ist gut so, wie es ist"-Storys ihre Lügen erzählt.

"So bekämpft man Coronavirus-Fakenews" lautet eine Schlagzeile von The Atlantic, dessen Chefredakteur Jeffrey Goldberg uns einst versicherte, dass "die kommende Invasion im Irak als ein Akt tiefer Moral in Erinnerung bleiben wird". Der Starautor von The Atlantic ist übrigens David Frum, bekannt für seine Redewendung der "Achse des Bösen".

"China und Russland haben den Ausbruch des Coronavirus genutzt, um Desinformationskampagnen zu führen, die die USA und ihren Umgang mit der Krise zu untergraben versuchen, anstatt sich der öffentlichen Kritik an ihrem eigenen Kampf gegen die Pandemie zu stellen", meint die New York Times. Diese Zeitung spielte eine führende Rolle bei der medialen Unterstützung der Irak-Invasion, und sie hetzte aggressiv gegen Russland (einschließlich der berühmten Rücknahme ihrer gefälschten "17 Geheimdienste"-Behauptung).

Daher ist es verständlich, dass die Menschen in alternativen Quellen nach Antworten suchen. Die Medien, die sie vor den Gefahren dieses Virus warnen und massive, noch nie dagewesene Veränderungen verteidigen, welche einen grossen Einfluss auf das Leben der Leute haben - genau diese Medien haben nachweislich und umfangreich über sehr wichtige Themen gelogen. Die Menschen sind sich dessen auf ihre eigene Art und Weise und in unterschiedlichem Maße bewusst, daher zweifeln sie.

"Diese Pandemie wird folgenreicher sein als 9/11. Wahrscheinlich ist sie das bereits. Die Menschen merken es nur nicht, weil sie immer noch denken - und immer noch fühlen -, dass, wenn das alles vorbei ist, alles wieder so sein wird, wie es einmal war. Das wird aber nicht so sein", sagt The Bulwark, dessen Gründer Bill Kristol auch das überaus einflussreiche Think-Tank-Projekt für ein neues amerikanisches Jahrhundert (PNAC) geschaffen hat.

Ich persönlich glaube, dass dieses Virus gefährlich genug ist, um viele der erheblichen Vorsichtsmaßnahmen zu rechtfertigen, die die Nationen getroffen haben (obwohl wir uns natürlich wehren und wachsam sein müssen, dass die Regierungen dabei nicht zu diktatorisch werden). Die Statistiken dazu sind immer noch sehr unzuverlässig, aber die vielen Berichte von medizinischem Personal aus den Gebieten mit besonders schlimmen Ausbrüchen sind für mich genug Beweis dafür, dass dieses Virus unsere Gesundheitssysteme sehr leicht überwältigen kann, wenn wir nicht gemeinsam drastische Maßnahmen zu dessen Eindämmung ergreifen.

Dennoch kann ich denjenigen Menschen keinen Vorwurf machen, die glauben, dass die Bedrohung durch das Virus stark übertrieben ist. Nicht, weil ich glaube, dass sie Recht haben - sondern weil man einer Bevölkerung, die ständig belogen wurde, nicht verübeln kann, dass sie nicht an das glaubt, was ihnen die Politiker und die Medien erzählen. Es ist nicht die Schuld der breiten Öffentlichkeit, dass sie Verschwörungstheorien, fehlerhaften Facebook-Posts, rechten Experten und dem US-Präsidenten mehr Glauben schenkt als der Mainstream-Presse; das hat diese selbst zu verantworten.

Ich wurde in letzter Zeit in Verschwörungskreisen wegen meiner Haltung zu Covid-19 sehr kritisiert, aber ich kann dies auch nicht wirklich persönlich nehmen. Nicht jeder hat die Zeit und die Ressourcen, um viele Informationen zu einem Thema zu durchforsten und ein klares Verständnis dessen, was vor sich geht, zu entwickeln; das ist eigentlich die Aufgabe der Presse. Diese hat es aber versäumt, ihre Arbeit richtig zu machen, und deshalb hat sie das Recht verwirkt, zu verlangen, dass die Leute glauben, was sie berichten.

Die Medien haben ihren schlechten Ruf absolut verdient.

Deshalb verteufle ich die Menschen nicht, die Zweifel daran äußern, was wirklich vor sich geht. Ich werde weiterhin darauf hinweisen, dass der Grund, warum Fake News so schnell geglaubt wird, derselbe ist, wie der Grund, warum Trumps Kritik an der Mainstream-Presse die Leute überzeugt: Diese Medien haben ihren schlechten Ruf absolut verdient.

Der Grund für den aktuellen Zustand der Welt liegt darin, dass die Menschen von der medienkontrollierenden Klasse so manipuliert wurden, dass sie einen absolut verrückten Status quo als normal akzeptieren. Das ist der einzige Grund, warum jemand glaubt, dass es vernünftig ist, dass so wenige Menschen so viel haben, während viel mehr Leute so wenig besitzen; dass Milliarden von Dollar in militärischen Expansionismus und Kriege gesteckt werden, die niemandem außer den Reichen und Mächtigen zu Gute kommen; dass die Umwelt zerstört wird, um ein paar weitere Millionäre zu Milliardären zu machen; dass ein wahnsinniger rechter rassistischer Kriegstreiber gegen einen anderen wahnsinnigen rechten rassistischen Kriegstreiber um das mächtigste Amt der Welt kämpfen wird.

Irgendwie ist sich jeder, wenn auch nur schwach, bewusst, dass unsere Gesellschaft verrückt ist und sich drastisch verändern muss, und so ist den Leuten auch bewusst, dass die Medien und die Politik jeden Tag genau das Gegenteil davon erzählen. Je verrückter alles wird, desto mehr wird dieses Bewusstsein zwangsläufig wachsen, und desto weniger werden die Menschen den milliardenschweren Medien vertrauen, deren einziger Zweck ist es, den Status quo aufrechtzuerhalten, auf dem ihre Besitzer ihre jeweiligen Königreiche aufgebaut haben.

Man kann den Menschen daher nicht vorwerfen, dass sie argwöhnisch sind. Die Menschen, die sich im Moment am lautesten über Desinformation beschweren, sind die Hauptverantwortlichen dafür.

Quelle: Caitlin Johnstone: People’s Skepticism About Covid-19 Is The Fault Of The Lying Mass Media, 31.3.20