Mit einem tollen Fest hat Anton Brüschweiler am Freitag in der Chäsi Gysenstein sein Buch «Das AntWort – die Wahrheit des Absurden» der Öffentlichkeit vorgestellt. Höhepunkt des Abends war sein Duett mit dem Berner Stimmkünstler Andreas Schaerer über Haushaltapparate.

Die spontan Hymne an die Haushaltapparate von Andreas Schaerer (links) und Anton Brüschweiler begeisterte die Besucher der Buchvernissage von «Das AntWort» n(Bild: edition Zeitpunkt)

Die besten Dinge im Leben gibt es nur live. So ein magischer Moment war zweifellos die Hymne an die Haushaltapparate, die Anton Brüschweiler und Andreas Schaerer nach einmaligen Üben beim Soundcheck zum Besten gaben. Das kleine Konzertlokal in der ehemaligen Käserei von Gysenstein bei Konolfingen bebte fast ein bisschen.

Anton Brüschweiler liest aus seinem «AntWort»

Seine Liebe zu Haushaltgeräten kann sich der Musiker, Autor und Kulturveranstalter Anton Brüschweiler selber nicht erklären. In seiner Textsammlung «Das AntWort» kommen sie gleich mehrmals vor. In «Ich brauche Ihre Hilfe» ist er einer Verschwörung mit dem Ziel auf der Spur, den Stromverbrauch von Haushaltapparaten in die Höhe zu treiben (hier Buchausschnitt).

Brüschweiler ist schweizweit bekannt geworden, weil seine Geschichte geglaubt wurde, er sei ein entfernter Erbe des Ketchup-Erfinders Heinz, die er in einer Emmentaler Wochenzeitung veröffentlicht hatte. Er erhielt Dutzende Bettelbriefe und Anrufe mit Vorschlägen zur Verwendung seiner Milliarden. Das Schweizer Fernsehen lud ihn sogar in eine Talkshow. Es war längst nicht die einzige seiner eindeutig erfundenen Geschichten, die von vielen geglaubt wurde.
Es sind aber nicht einfach die Naiven, die auf absurde Geschichten hereinfallen. Es steckt eben auch ein entscheidendes Körnchen Wahrheit in ihnen. Darum sind fake News auch so erfolgreich.

«Das AntWort» zeigt: Wir haben eine Tendenz, alles für wahr zu halten – oder als Kontrast gar nichts mehr zu glauben. Beide Positionen entfernen uns von der Realität. Anton Brüschweilers humorige Texte regen unbewusst an, der eigenen Wahrheit zu vertrauen.

«Das AntWort» ist ohne einen Rappen Subventionen oder Crowdfunding entstanden, eine Seltenheit im Kulturbetrieb. Die edition Zeitpunkt hofft, dass genügend Menschen die originelle und gepflegte Arbeit honorieren und das Buch für 19 Franken bestellen. Man darf es mit ausdrücklicher Genehmigung von Autor und Verlag auch auf der Toilette aufbewahren. Die kurzen Texte begleiten die körperliche und geistige Entlastung nahezu ideal.

Hier können Sie einen Blick in das Buch werfen und es bestellen.
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Anton Brüschweiler (* 1963 in Bern) besuchte einige Semester Germanistik und Philosophie an der Universität Bern. Anschliessend studierte er Gitarre an der Musikhochschule Luzern und schloss sein Studium 1995 ab. Anton gründete zahlreiche Bands darunter «Pünktchen & Anton», «Die Hellen Barden» und «Anton and The Headcleaners». Mittlerweile sind zehn CDs mit seinen Kompositionen erschienen. Seit 2008 schreibt er regelmässig für den Zeitpunkt und eine Wochenzeitung. Als bekennender Kulturfanatiker leitet er zudem seit über 20 Jahren das Kulturlokal «Chäsi Gysenstein» im Emmental, wo er auch wohnt. http://antonline.ch