Das Pandemieabkommen der WHO ist eine gesundheitspolitische Zäsur
Mehr Verpflichtungen, mehr Tests, mehr Überwachung

Mehr Verpflichtungen, mehr Tests, mehr Überwachung: So lässt sich das auf der 78. Weltgesundheitsversammlung angenommene Pandemieabkommen zusammenfassen, schreibt Wim Lukowsky auf Apollo News. Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus gratulierte am 20. Mai 2025 allen WHO-Mitgliedstaaten «zu ihrem Engagement, ihre Bürger und die Welt sicher zu halten. Was für ein Moment in der Geschichte der globalen Gesundheit.»

Der Akzent des Abkommens liege vor allem auf einem höheren Ausmass an Bioüberwachungsmassnahmen, schreibt Lukowsky. Ausserdem sollen Steuerzahler internationale Kooperationen mit den Entwicklungsländern finanzieren. Künftige Epidemien sollen verhindert und die Medikamentenverfügbarkeit dadurch verbessert werden, dass neue Produktionskapazitäten geschaffen werden – vor allem in Entwicklungsländern. Brisant: Geplant sind grossangelegte Bioüberwachungsmassnahmen bei Mensch und Tier.

Die Staaten verpflichten sich, auch ohne das Vorliegen einer «pandemischen Notlage», weitreichende Forschungsmassnahmen zu ergreifen, um die globalen Entwicklungen von Krankheitserregern zu überwachen. Es sollen «Pandemiebezogene Gesundheitsprodukte» beforscht und produziert werden, so dass voraussichtlich mehr Erreger mit Pandemiepotenzial entdeckt und Produkte wie Impfstoffe dagegen entwickelt werden. Eingriffe in die jeweilige Gesetzgebung eines Mitgliedslandes soll es nicht geben, aber die Staaten, die das Abkommen ratifizieren, stimmen eben zahlreichen Handlungen zu. Sie sollen beispielsweise Massnahmen ergreifen, «um die Pandemiekompetenz der Bevölkerung» sowie «den Zugang zu transparenten, rechtzeitigen, genauen, wissenschaftlich fundierten Informationen über Pandemien» zu verbessern, «insbesondere durch die Kommunikation des Risikos und die wirksame Einbeziehung der Bevölkerung.»


Lesen Sie im Zeitpunkt auch: Soll mit dem WHO-Pandemieabkommen ein «Wahrheitsministerium» auf medizinischem Feld etabliert werden? vom 09.04.2024