Die EU möchte ihr Modell der digitalen Governance ins Ausland exportieren, um eine «sichere und demokratische digitale Transformation» zu erreichen. Partnerschaften mit mehreren Ländern, darunter die Ukraine, Moldawien, die westlichen Balkanstaaten und mehrere lateinamerikanische Länder, sind geplant. Man will die gegenseitige Anerkennung digitaler Ausweise und anderer elektronischer Vertrauensdienste vorantreiben. Auch mit Indien, Brasilien, Ägypten und Uruguay soll bezüglich der Interoperabilität digitaler Identitäten und Regulierung von Inhalten kooperiert werden, schreibt Dr. Peter F. Mayer auf tkp.at.
Den Rahmen für diese Zusammenarbeit bietet der Global Digital Compact der Vereinten Nationen (UN), der auf gemeinsame Standards für digitale Identitäten und die Regulierung von Online-Äusserungen setzt. Auch die Durchsetzung des Digital Services Act (DSA) der Europäischen Union wird mit einbezogen. Ausländische Informationsmanipulation und Einmischung soll künftig in einem umfassenderen institutionellen Rahmen überwacht werden.
Die internationale Digitalstrategie der EU löst Datenschutzbedenken aus. Sie fördert ein streng kontrolliertes Ökosystem, in dem staatliche und unternehmerische Interessen zusammenlaufen, auf Kosten der Privatsphäre und der Anonymität im Internet, so Mayer.
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