Klimastrategie schützt Trinkwasserversorgung nicht

Wohin das führt, zeigt Frankreich. Dort greift jetzt die UNO ein

In Frankreich werden für die Bewässerung grosse Wasserbecken gebaut und mit Grundwasser gefüllt. Das löst grosse Proteste aus. (Bild: Screenshot SRF)

Vor kurzem hat der Bund die neue Klimastrategie für Landwirtschaft und Ernährung vorgestellt, die auch unsere Ernährungssicherheit stärken soll. Es sind Massnahmen für mehr Bewässerung in der Landwirtschaft vorgesehen. Doch keine Strategie für eine sichere Versorgung der Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser – unserem Lebensmittel Nr. 1.

Dadurch sind Nutzungskonflikte vorprogrammiert. Wenn Regen fehlt, Flüsse und Bäche nicht mehr genügend Wasser für die Bewässerung sicherstellen, wird auch mit Grundwasser bewässert, also mit unserem Trinkwasser. In Frankreich löst ein solcher Nutzungskonflikt gerade grosse Proteste aus.
Dort sollen für die Bewässerung der intensiven Landwirtschaft Wasserbecken so gross wie 10 Fussballfelder gebaut und mit Grundwasser gefüllt werden. Das steht in direkter Konkurrenz zur Trinkwasserversorgung für die Bevölkerung.

Man bedenke: bei nur 13 Prozent der gesamten Fläche Frankreichs lag das Niveau des Grundwassers im Juli 2023 noch über dem Monatsdurchschnitt. Hydrologen warnen vor einer noch grösseren Absenkung des Grundwasserspiegels durch die Wasserbecken. Die UNO hat sich jetzt eingeschaltet und verlangt von Frankreich eine Stellungnahme.

Die neue Klimastrategie für Landwirtschaft und Ernährung der Schweiz lässt nicht nur die sichere Versorgung mit Trinkwasser aussen vor, sondern auch die fatale Rolle der aktuellen Subventionspolitik. Diese fördert die Produktion und den Konsum von tierischen Lebensmitteln 5x stärker als von pflanzlichen Lebensmitteln – mit 2,3 Milliarden gegenüber 0,5 Milliarden Franken.
Damit fegt die heutige Landwirtschaftspolitik die seitenlang mit Zielen dokumentierte Klimastrategie, die auch unsere Ernährungssicherheit stärken sollte, vom Tisch.

Die Initiative «Für eine sichere Ernährung» ist die starke Stimme aus dem Volk, die jetzt dafür sorgt, dass die jährlichen Subventionsmilliarden in eine nachhaltige und klimabewusste Land- und Ernährungswirtschaft fliessen und damit in eine sichere Trinkwasser- und Lebensmittelversorgung.

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Franziska Herren ist Initiantin der Trinkwasser-Initiiative und der Ernährungsinitiative