Kolumbien versucht, Escobars Erbe loszuwerden
Pablo Escobar hat Kolumbien ein lästiges Erbe hinterlassen: Der berüchtigte Drogenboss ließ sich einst vier Flusspferde für seinen Privatzoo liefern. Deren Nachkommen sind längst zum Problem geworden.

Die kolumbianische Regierung hat angesichts der ungebremsten Ausbreitung der Flusspferde des toten Drogenbarons Pablo Escobar angekündigt, die Tiere sterilisieren zu lassen. »Die chirurgische Sterilisation ist nur eine der drei Maßnahmen, die das Umweltministerium im Rahmen des Plans zum Umgang und zur Kontrolle der Flusspferde in Kolumbien vorsieht«, teilte das kolumbianische Umweltministerium  am Donnerstag (Ortszeit) mit. Auch die Umsiedlung der Tiere und die ethische Euthanasie – also das Einschläfern – würden in Betracht gezogen.

Seit der Aufnahme der Flusspferde in die Liste der sogenannten invasiven Arten des Landes Anfang 2022 soll die unkontrollierte Vermehrung bekämpft werden. Escobar hatte sich einst vier afrikanische Flusspferde für seinen Privatzoo auf seinem Landgut Hacienda Nápoles einfliegen lassen – aktuell sollen mehr als 160 Exemplare im Flusssystem des Rio Magdalena leben. Sie zerstören den Behörden zufolge Felder, bringen das Ökosystem aus dem Gleichgewicht und Anwohner in Gefahr.
 


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