Ein neues Buch erklärt die Rezepte und Methoden der indigenen Heilerinnen und Heiler aus Mexiko

«Die Beschäftigung mit der Medizin der Maya bedeutet für uns, sich auf ein Medizinkonzept einzulassen, das in eine spirituelle Weltsicht eingebunden ist. Heilung umfasst immer auch die Seele der Patientinnen und bei einer Geburt die der Gebärenden und ihres Kindes. Mit den hier gesammelten und übersetzten Publikationen von OMIECH, der Organisation indigener Ärztinnen und Ärzte in Chiapas/Mexiko, möchten wir zu einem wertschätzenden Austausch beitragen», schreibt Doris Braune, Heilpraktikerin und Mitherausgeberin der «Frauenheilkunde der Maya», die seit Jahren im Kontakt mit OMIECH steht.

Ein sehr wichtiger Teil dieser Weltsicht, die Cosmovision Maya, ist die Verbundenheit mit der vom Göttlichen beseelten Natur. Die Cosmovision Maya und auch die Medizin der Maya zeichnen sich aus durch eine grosse Achtung gegenüber der Natur. Die kapitalistische Logik des immerwährenden Wachstums ist aus der Sicht der indigenen Völker eine kranke und zerstörerische Weltsicht.

Das Buch ist ein Plädoyer für die Respektierung anderer Kulturen und Herangehensweisen als die der zerstörerischen Logik unserer profitorientierten Welt. Das reich illustrierte Werk ist gleichzeitig ein Handbuch, das die Praktiken der indigenen Heilerinnen, Heiler und Hebammen und deren Rezepte und Praktiken detailliert beschreibt. Es kann auch Fachleute in unseren Breitengraden anregen, die nach komplementären Methoden zur hochtechnisierten Medizin suchen.

Doris Braune/OMIECH: Frauenheilkunde der Maya – tradierte Medizin der indigenen Heiler*innen heute. Bellis-Verlag, Stuttgart, 2023, 261 Seiten, ISBN: 978-3-9818611-5-0, Preis: 52 Euro/CHF + Portokosten. www.bellis-verlag.de


Quelle: Archipel/forumcivique.org