Neuer Terra-Nova-Podcast: Dschungelkind heute

Als ehemaliges «Dschungelkind» ist sie in zwei Welten zu Hause. Das wurde ihr fast zum Verhängnis - bis ihr dann wieder der Dschungel Heilung brachte.

Cover
Sabine Kuegler schwimmt nicht mehr dort, wo die Krokodile sind

Sabine Kuegler wurde bekannt als „Dschungelkind“ - über ihre Jugend in Neuguinea schrieb sie das gleichnamige Buch, das zum Weltbestseller wurde. Heute lebt sie in Hamburg.

In ihrem neuen Buch: «Ich schwimme nicht mehr da, wo die Krokodile sind», das in diesem Monat erschien, erzählt sie, wie und warum sie nach all den Jahren in den Dschungel zurückkehrte und wie sie dort Heilung erfuhr. 

Im Dschungel muss man unsichtbar sein, um zu überleben – in der modernen Welt überlebst du nur, wenn du sichtbar bist.

Sabine war zeitlebens in zwei Welten zu Hause - der Welt des Dschungels, der indigenen Völker, des Stamms - und der Welt der westlichen Zivilisation, der Großstadt. Damit hat sie eine einzigartige Perspektive, aus der sie kritische und wundersame Dinge reflektieren kann. Besonders aktuell finde ich die Friedens- und Versöhnungsarbeit der Stämme, die sich nach Jahren erbitterter Kriege vergeben konnten und miteinander auskommen.

 

Aus dem Gespräch:
«Als mein Vater zu den Fayu kam, sagten ihm die Stammeshäuptlinge, dass sie sich Frieden wünschen. Mein Vater sagte, ich kann euch keinen Frieden bringen. Den müsst ihr selbst herstellen. Aber ich kann euch helfen, die Kommunikation wieder aufzubauen, die zusammengebrochen ist. Denn sie haben sich ja nur noch getroffen, um zu töten. 
Doch nun gab es einen anderen Grund, sich zu treffen: Sie wollten uns besuchen und mit uns in Verbindung sein, Dinge zu tauschen, mit uns zu kommunizieren. 
Das war der Anfang. Aber die letzte Entscheidung lag bei ihnen. Sie mussten vergeben. Und das ist ein weiter Weg - denn das waren Menschen, die ihre Frauen oder Kinder umgebracht hatten. Und jetzt vergeben sie dieser Person, und nicht nur das: Sie verheiraten sie sogar mit ihren Kindern und nehmen sie in ihre Familien auf. Und dazu sagten sie: Unsere Liebe zu unseren Kindern und ihrer Zukunft ist stärker als unser Hass gegen unsere Feinde.
Ich habe mich sehr geehrt gefühlt, dass ich Teil dieses Stammes war, der - obwohl sie nur bis drei zählen konnten - etwas Übermenschliches geschafft haben, nämlich zu vergeben.»

 

bEin Abonnement von «Zeitpunkt Terra Nova» ist kostenfrei. Der Podcast kann über die meisten gängigen Streaming- und Podcastdienste abonniert werden.


Hier finden Sie die bisherigen Terra Nova Podcast-Episoden:

- 1. Terra Nova Podcast: «Mensch und Erde sind eines»

Im Gespräch mit Andreas Weber, Publizist und Biologe

- 2. Terra-Nova-Podcast: Neugeburt von Mama Erde

Mit Matthias Walter von Friedensbaum e.V.

- 3. Terra Nova Podcast mit Kai Ehlers: Um was geht es in der Ukraine?

- 4. Terra Nova Podcast: Spielen statt Büffeln - so geht lernen!

Mit Susanne Tobler von der freien Schule Degersheim

- 5. Podcast mit Hans Cousto: Kosmische Oktave und Drogenkultur

- 6. Terra Nova Podcast: Aktivismus ist Leben

Im Gespräch dem Aktivisten Martin Winiecki

- 7. Terra Nova Podcast: Der Tempel der Menschheit

Gespräch mit Macaco Tamerice aus Damanhur. 

- 8. Terra-Nova-Podcast: Wildes Jodeln befreit

Mit der Jodlerin Sonja Morgenegg. 

9. Terra-Nova-Podcast: Männer fürs Matriarchat

Im Gespräch mit Gandalf Lipinski

- 10. Terra-Nova-Podcast: Überleben mit Tumor

Im Gespräch mit Stefan Keller

- 11. Terra Nova Podcast: Das Geheimnis einer Friedensgemeinschaft

Im Gespräch mit Sabine Lichtenfels