Privatisierung verteuert Gesundheit
Wir sind mit einem seltsam und vollkommen dysfunktional gesteuerten Gesundheitssystem konfrontiert
Interessierte Kreise behaupten beständig, das Gesundheitssystem sei viel zu teuer und ineffizient. Am Schluss folgt dann stets dieselbe Empfehlung: Mehr Privatisierung, mehr Markt, mehr Wettbewerb. Doch ausgerechnet das US-Gesundheitswesen, das am stärksten nach diesen Rezepten funktioniert, ist am teuersten und weist die größte jährliche Kostensteigerung auf. Zu diesen Ergebnissen kommt die Schweizer Ökonomin Mascha Madörin in einer Studie für das Institut für Pflege in Winterthur. Ihr Resümee: Was die Neoliberalen als Marktmechanismen verkaufen, sind in Wahrheit gar keine. Statt mit einem real marktförmig organisierten Steuerungssystem sind wir inzwischen mit einem seltsam und vollkommen dysfunktional gesteuerten Gesundheitssystem konfrontiert, das viel mehr Ähnlichkeiten mit einer zentralstaatlichen Planung à la DDR habe als mit einem Markt.
13. Januar 2016
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