unlock21 – Jazz im Kloster
Das neue Jazz-Festival im Kloster Kappel am Albis feiert Premiere: An drei Konzertabenden erwartet die Gäste ein reizvolles Zusammenspiel von Geschichte und Gegenwart, uraltem Stein und vibrierendem Jazz, Konzert und Spiritualität, Natur – und wiederauferstehender Kultur.
«Wir streben eine Biennale an: alle zwei Jahre inspirierende Musik in bezaubernden Gewölben und Gärten.» Dies die Worte der Veranstalter des ersten Jazzfestival «unlock21 – Jazz im Kloster», das diesen Donnerstag startet. Ganz bestimmt darf man sich auf eine besondere Stimmung in den alten Mauern des mittelalterlichen Kloster Kappel freuen, wenn Musik und Spiritualität aufeinandertreffen. Das Festival ist ins Leben gerufen worden von Jazzleuten, die der kirchlichen Architektursprache nahe sind, mit Kirchenleuten, die der Musiksprache des Jazz gerne folgen.
Der Name der Veranstaltung soll eine Antwort auf die letzten Monate sein. Die Pandemie habe allen eine bleierne Zeit beschert, für viele traurig und belastend, so die Organisatoren. «Sie hat aber auch den Wert von vielen Sachen sichtbar gemacht, weil sie weggeschlossen waren, etwa den Wert von öffentlichen Konzerten.» Daher der Name: «unlock21» – entsperren! Bis zum kirchlichen Segen und dem musikalischen Schlussakkord wolle also das erste Festival dazu beitragen, dass die Freude zurückkehrt. «Weicht, ihr Trauergeister», bitten die Veranstalter.
Das viertägige Festival vespricht so einiges: drei Konzertabende, Jamsessions im Kreuzgang der Kirche mit Apéro, Workshops, geführte Meditationen, Mittagsgebete, einen Jazzgottesdienst am Sonntagmorgen, halbstündiges Orgeljazz an den Nachmittagen. So spielt etwa am Donnerstagabend das Trio «Müller Kramis Baschnagel». Der Jazz dieser Gruppe pflegt eine reiche Klangkultur aus der eigenen Feder mit Emotionalität und Spielfreude. Kubanische und brasilianische Traditionen tauchen ebenso auf wie klassische Motive. Ein Musikspiel ganz unter dem Zeichen der Improvisation.
Das Kloster Kappel am Albis ist ein Seminarhotel und Bildungshaus der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich. Es ist ein ehemaliges Zisterzienserkloster. Heute verfügt es über rund 80 Zimmer und ist offen für alle, die zur Ruhe kommen möchten, die aus dem Alltagstrott raus wollen. Dazu laden auch die neugestalteten Gärten ein. Das Kloster steht für eine zeitgemässe christliche Spiritualität und Theologie mit weitem Herz und Horizont, im Dialog mit Kunst und Kultur.
In einem Workshop am Samstag werden bereits realisierte und noch in Planung befindliche Projekte von Jazzkirchen vorgestellt. Ausserdem gibt es eine Podiumsdiskussion zum Thema «Jazz Ministry und Jazzkirchen», moderiert von Matthias Bachmann, Fachmann für Kirchenentwicklung. Der Workshop richtet sich unter anderem an Behördenmitglieder, Musikschaffende, Pfarrpersonen und jazzaffine Menschen, steht aber allen Interessierten offen.
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