Horst Köhlers Berliner Rede hat es wieder einmal deutlich gemacht: Vermögensbesitzer und Obdachlose, Abzocker und deren Opfer sitzen alle in einem Boot. Sie alle müssen sich durch die Bank Anspruchsdenken und Verschwendungssucht vorwerfen lassen. Eigentlich eine Beleidigung für Millionen Menschen, die in sehr knappen materiellen Verhältnissen leben, während die Zahl der Millionäre in den letzten Jahren wieder angewachsen ist. Der Bundespräsident täte gut daran, sich für seinen Fauxpas zu entschuldigen, meint Siemens-Angestellte Karin Hujer und schrieb dem ehemaligen IWF-Präsidenten einen gesalzenen Brief. Bewusste rhetorische "Ungenauigkeiten" wie die von Köhler sind gewiss nicht nur auf Deutschland beschränkt. (Roland Rottenfußer).

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