Neutralität braucht ein Update? – Ja, vielleicht …

Die viel gelobte (militärische) Neutralität der Schweiz wurde meines Erachtens spätestens vor fast zwei Jahren durch unsere Landesregierung aufgehoben, um nicht zu sagen aufgegeben mit der offenen Unterstützung der Sanktionen gegen Russland.

Eine andere Neutralität kannte die Schweiz nie. Stets haben wir uns eingemischt, sei dies mit «Hilfeleistungen» in armen Ländern, mit Schutz vor politischer Verfolgung, mit grosszügigem Gewähren von Hauptsitzen weltweit wichtiger Institutionen und multinationaler Konzerne.
Wir sind nicht neutral. Wir sind nicht «Die Guten». Wir haben uns eingemischt und wir mischen uns noch immer ein. Die Schweiz bringt ihren Einfluss ein, ihre Macht als Gastgeber derjenigen multinationalen Konzerne, welche dafür sorgen, dass die Flüchtlingsströme nach Europa nicht abreissen werden. Und dann ist die Schweiz (und andere europäische Länder) Gastgeber für eben diese Flüchtlinge. Und diese unsere offizielle Schweiz unterstützt diejenigen Institutionen, welche sich um unsere Gesundheit «sorgen» (WHO, GAVI, CEPI). Und wenn die mit uns fertig sind (alle geimpft oder therapiert, gegen was auch immer), dann ist noch lange nicht fertig lustig. Dann kommen WEF, CFR, Bilderberger und dergleichen Institutionen, welchen sich die offizielle Schweiz (und deren Medien-Vasallen) ebenso anbiedert, wie den zuvor genannten.

Vielleicht könnte das Update darin bestehen, zumindest unsere «militärische» Neutralität wieder herzustellen, uns als Vermittlerin weiterhin anzubieten (oder anzubiedern). Ich bezweifle es. Die Zeit der Schweiz als Vorzeige-Land auf dieser Erde ist womöglich längst vorbei. 
Ich glaubte einst aufrichtigen (und naiven) Herzens an die Schweizer Neutralität. Ich war gar stolz darauf, wie viele meiner MitbürgerInnen auch. Seit vier Jahren ist dies endgültig vorbei.

Neutralität verkommt zu einer hohlen Floskel. Und dann können wir «Andersdenkenden» uns getrost der Lektüre von George Orwell alias Eric Arthur Blair widmen, sei es 1984, Animal Fram oder sonst welchen Schriften, die er in seiner Zeit verfasste – und gewiss sein, Neutralität gibt es nicht und gab es nie. Wir haben uns einer Illusion hingegeben, haben uns in deren Schatten in Sicherheit wähnen wollen, haben von deren Schattenseiten profitiert – und derweil eifrig Glas, Papier, Metall und Elektroschrott getrennt (als Pioniere des Recycling sozusagen). Wir waren die Guten, die Neutralen, die Vermittler – und wir machten die besten Lifte, die besten Hüftgelenke, den besten Käse und die beste Schokolade obendrein.

Neutralität hat unsere Gewissen beschwichtigt, solange sie andauerte. Aber sie hat nicht das geleistet, was sie hätte leisten müssen und können: Allen Seiten Gehör zu schenken und sich keiner Seite anzubiedern – und schon gar nicht eine Seite zu bevorteilen.

Wie kann ein korruptes Land «neutral» sein?
Ich habe keine Antwort darauf. Ich habe nur Fragen.

Ingrid Höhn, Rosshäusern

Mischt euch nicht in fremde Hände

Betreffend Neutralität ist für mich die Aussage „mischt Euch nicht in fremde Hände“ immer noch die Grundlage.

Wir haben in unserem Land selber genug Probleme, die durch die Politik gelöst werden sollten.

D.h. die politischen Verantwortlichen sollen sich an die Verfassung halten und die Schweiz aus Kriegen heraushalten, auch Sanktionskriege. Ich denke, dass es auf lange Sicht besser ist, sich nicht zu einer Meinung gegenüber Krieg Schuldigen zu äussern/positionieren als mit der Mainstream-Meinung mitreden. 

Peter Gerschwiler

Wie halten Sie's mit der Neutralität, Folge 5

Wie halten Sie's mit der Neutralität, Folge 4

Wie halten Sie's mit der Neutralität, Folge 3

Wie halten Sie's mit der Neutralität, Folge 2

Wie halten Sie's mit der Neutralität, Folge 1