Kapital ohne Kundschaft

In seinem Buch «Kapital ohne Kundschaft» zeigt Wolfgang Fabricius einen Weg, wie mit Solidarischer Ökonomie dem Kapital schrittweise die Kundschaft entzogen werden kann. Solidarische Ökonomie bedeutet weniger isolierte oder auch vernetzte innerbetriebliche Solidarität der Produzenten, als vielmehr Solidarität von Konsument und Produzent im Sinne des ursprünglichen Identitätsprinzips der Konsumgenossenschaften.

Konsumenten solidarisieren sich mit Produzenten und eliminieren den Kapitalertrag aus dem Reproduktionsprozess. Wir heben die Trennung von Konsument und Produzent durch das Kapital und die Profitmaximierung auf und produzieren nur noch, um uns profitfrei reproduzieren zu können. Leistungsloses Kapitaleinkommen der Profiteure wird nicht mehr finanziert.

Durch diese Strategie gewinnen wir auch die ökonomische Kraft, den Prozess der Privatisierung unserer Infrastruktur, der Gemeingüter (Commons), zu stoppen und umzukehren, Gemeingüter wieder in kollektiven Besitz zu überführen.

Wir müssen nicht bei Null anfangen, denn ausgehend von ihren Bedürfnissen organisieren sich in wachsendem Umfang weltweit Menschen, um kollektiv die Gegenstände und Strukturen herzustellen und zu nutzen, die sie zum Leben und zum Überleben brauchen.


Wolfgang Fabricius: Kapital ohne Kundschaft – Coop 2.0: digitale Wiederbelebung der Solidarwirtschaft mit Reproduktionsgenossenschaften. Berlin, 2009.

Link zum Buch als pdf:
http://www.reproduktionsgenossenschaften.de/Publikationen/KapitalOhneKundschaft.pdf