LGBTIQ+: Diskriminierung durch anstarren?
LGBTIQ-Menschen in der Schweiz erfahren im Vergleich zum EU-Durchschnitt mehr Gewalt und Diskriminierung, sagt eine kürzliche Studie des Forschungsinstituts gfs. 22 Prozent der LBGTIQ-Personen sind in den letzten 12 Monaten diskriminiert worden, d.h. bedroht, beleidigt oder angestarrt.
Amnesty International und LGBTIQ+-Organisationen haben beim Forschungsinstitut gfs eine repräsentative Umfrage über die Diskriminierung von Mitgliedern ihrer Community durchführen lassen.
Was als erstes auffällt, ist die unterschiedliche Wahrnehmung der Resultate.
Die SDA berichtet relativ nüchtern über die Resultate und stellt die Tatsache in den Vordergrund, dass eine Mehrheit der Bevölkerung findet, queere Menschen erhielten zu viel Beachtung.
Die CH-Media-Zeitungen – über 20 an der Zahl – übernehmen den Titel der Auftraggeber der Studie und machen daraus eine Geschichte der Diskriminierung.
Aber schon der Untertitel zeigt die Schwäche der Studie: «Angriffe und Beleidigungen gehören für viele Homosexuelle zum Alltag.» Die Studie behandelt dabei Transmenschen, Queere und die ganze LBGTIQ+-Community als einheitliche Gruppe. Aber das entspricht nicht der Realität:
Angriffe gehören für Schwule nicht oder schon längst nicht mehr zum Alltag. Ich bin mit einigen Schwulen befreundet, zum Teil in sehr guten und verantwortungsvollen Positionen tätig, und noch nie war Diskriminierung ein Thema. Ich habe sie allerdings auch nicht danach gefragt.
Und «Alltag» heisst längst nicht alle Tage. 22 Prozent der Mitglieder der LGBTIQ+-Community sind in den letzten zwölf Monaten mindestens einmal diskriminiert worden, d.h. beleidigt, bedroht oder angestarrt. Aber: Ist ein langer Blick diskriminierend?
Die augenblickliche Unterscheidung zwischen Mann und Frau ist eine der wichtigen Errungenschaften der Evolution. Bei Menschen, die ihre geschlechtliche Identität verändern, ist dies erst nach genauem Hinschauen möglich. Ist das jetzt diskriminierend oder ganz einfach die Folge der künstlich hergestellten geschlechtlichen Unschärfe?
Die Auftraggeber der Studie stellen aufgrund der Resultate – LGBTIQ-Menschen in der Schweiz erfahren im Vergleich zum EU-Durchschnitt mehr Gewalt und Diskriminierung –Forderungen:
- die Ausweitung der Diskriminierungsstrafnorm auf trans und intergeschlechtliche Personen,
- einen nationalen Aktionsplan,
- öffentlich finanzierte Beratungsstellen für Betroffene und regelmässige Erhebungen zur Messung der Wirksamkeit der Massnahmen.
«Wir möchten – wie alle Menschen – selbstbestimmt leben. Frei von Hass und Gewalt», sagt Urs Vanessa Sager von Interaction, einem Verein für intergeschlechtliche Menschen.
Selbstbestimmt leben – das möchten auch die Frauen, deren exklusive Räume jetzt von Frauen mit Bart und Penis betreten werden. Es sind denn nicht zuletzt Feministinnen wie Alice Schwarzer (https://www.emma.de/thema/transgender), die ihre Rechte gegen die LGBTIQ+-Bewegung verteidigen.
Auch die Frühsexualisierung von Kindern, die psychologische Bewirtschaftung von Geschlechtsumwandlungen bei Teenagern und die damit verbundene Entrechtung der Eltern, könnten sich unter dem normativen Druck der Queer-Beweung zu einem echten gesellschaftlichen Problem entwickeln.
In einer liberalen Gesellschaft ist vieles erlaubt, was viele nicht billigen oder unterstützen: Prostitution, Drogenkonsum in speziellem Rahmen, Sterbehilfe, Steuervermeidung durch Wohlhabende, Waffenbesitz, Rauchen und vieles mehr.
Es kann nicht sein, dass die LGBTIQ+-Community erwartet, dass die Gesellschaft ihr Verhalten akklamiert. Es reicht, dass jeder Mensch mehr oder weniger so leben kann, wie er will. Und wenn sich jemand besonders auffällig verhält, kleidet oder schminkt, dann erntet man halt lange Blicke.
Es ist durchaus möglich, dass die wachsende gesellschaftiche Skepsis auf die Vehemenz zurückgeht, mit der die Trans- und Queer-Bewegung ihre Forderungen vertritt, die auch die Rechte anderer einschränken, namentlich der Frauen. Der Frauensport wird verschwinden, wenn statt der DNA der Eintrag im Pass massgebend wird, der durch einfache Meldung und Bezahlung von 75 Franken erreicht wird.
Wie weit das queere Denken bereits in die Medizin und die Rechtssprechung eingedrungen ist, zeigt der neue Zeitpunkt mit dem Schwerpunkt «Genderismus – Ideologe gegen Biologie».
Er erscheint anfangs Dezember und kann bis Ende November unter edition.zeitpunkt.ch für zehn statt 15 Franken bestellt werden.
Links:
Medienmitteilung Amnesty Schweiz: Neue Studie zeigt Ausmass der Diskriminierung von LGBTIQ+ und was wir dagegen tun können. 20.11.2024
20 Minuten: «Stehen zunehmend im Fadenkreuz von Diskriminierung und Hetze». 20.11.2024
Aargauer Zeitung: Jede vierte Person hat Gewalt erlebt: Neue Studie zeigt Ausmass der Diskriminierung von LGBTIQ+. 20.11.2024
SDA/Swissinfo: Mehrheit in Bevölkerungsumfrage sieht zu viel Beachtung für Queere. 20.11.2024
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Christoph Pfluger
Christoph Pfluger ist seit 1992 der Herausgeber des Zeitpunkt. "Als Herausgeber einer Zeitschrift, deren Abobeitrag von den Leserinnen und Lesern frei bestimmt wird, erfahre ich täglich die Kraft der Selbstbestimmung. Und als Journalist, der visionären Projekten und mutigen Menschen nachspürt weiss ich: Es gibt viel mehr positive Kräfte im Land als uns die Massenmedien glauben lassen".
Kommentare
Anstarren ist keine Diskriminierung
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Sprechen über Diskriminierung
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Echt jetzt?!?
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Ich bin empört!
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