«Liebe»? Was ist das?

Wenn wir in unserer heutigen Welt über Liebe sprechen, denken wir meistens an romantische Liebesbeziehungen. Doch es gibt noch ganz andere.

Vater

Schon Laotse betrachtete die Liebe sehr umfassend:

Besitz ohne Liebe macht geizig.
Ehre ohne Liebe macht hochmütig.
Erziehung ohne Liebe macht widerspruchsvoll. 
Freundlichkeit ohne Liebe macht heuchlerisch.
Glaube ohne Liebe macht fanatisch.
Gerechtigkeit ohne Liebe macht hart. 
Klugheit ohne Liebe macht gerissen. 
Macht ohne Liebe macht gewalttätig. 
Ordnung ohne Liebe macht kleinlich. 
Pflicht ohne Liebe macht verdriesslich. 
Sachkenntnis ohne Liebe macht rechthaberisch. 
Verantwortung ohne Liebe macht rücksichtslos. 
Wahrheit ohne Liebe macht kritisch.  
Lao-Tse 

Die alten Griechen hatten eine faszinierend differenziertere Sichtweise auf die Liebe, und identifizierten und benannten sechs Arten der Liebe:

Eros – die leidenschaftliche, sinnliche Liebe. 
Philia – die Liebe der Freundschaft und der sozialen Bindungen. Diese Art der Liebe basiert auf gegenseitigem Respekt und Vertrauen. In der griechischen Kultur war Philia von grosser Bedeutung und wurde oft als eine höhere Form der Liebe angesehen, die Freundschaften und Gemeinschaften für ein ganzes Leben schmiedet.
Storge – die Liebe innerhalb von Familien. Es ist die Liebe zwischen Eltern und Kindern, Geschwistern und anderen Verwandten.
Agape – die allumfassende Liebe. Sie ist eine der tiefsten und bewegendsten Arten der Liebe: selbstlos und uneigennützig. Sie ist die Liebe, die sich um das Wohl anderer sorgt, ohne etwas im Gegenzug zu erwarten. Agape wurde oft mit göttlicher Liebe in Verbindung gebracht und war ein zentrales Thema in der Lehre des Christentums.
Pragma – die beständige Liebe, die auf lange Zeit aufgebaut wird. Sie ist die Liebe, die durch Geduld, Toleranz und Kompromissfähigkeit gestärkt wird. Pragma ist oft in langjährigen Ehen und Partnerschaften sowie auch in Gemeinschaften zu finden, in denen die Liebe im Laufe der Zeit gewachsen ist.
Philautia – die Selbstliebe. Die alten Griechen verstanden, dass Selbstliebe entscheidend ist, um andere Arten der Liebe zu pflegen. Es geht darum, sich selbst zu akzeptieren und zu lieben, ohne egoistisch zu sein. Philautia ist die Grundlage für eine gesunde Beziehung zu Allem-was-Ist.

Was für eine Liebe meinte wohl Lao-Tse in seiner Weisheit? Welche Art von Liebe ist in kleineren und grösseren Gemeinschaften notwendig? Welche Art von Liebe ist in der Politik notwendig? Ist Liebe «online» über Zoom oder Smartphone möglich? Wie wichtig sind «analoge» Begegnungen und Gespräche? Wie wichtig sind Berührungen? Wie kann eine friedvolle Kommunikation gelingen? Mit welcher Art von Liebe kann ich andere Meinungen/Überzeugungen akzeptieren? Kann die Menschheit ohne die unterschiedlichen Arten von Liebe überhaupt überleben?

Das Nachdenken über Liebe bringt uns vielleicht auch dazu, für die Freiheit von Julian Assange zu bitten. Der mittlerweile 52jährige, der seit vielen Jahren für seine Verbreitung von Wahrheiten in Einzelhaft im Gefängnis gequält wird, soll am 20. und 21.02. seine letzte Anhörung im Londoner High Court haben.

Die weltweiten Gedanken und Bitten für seine Freilassung werden unterstützt durch ein Lied, das auch bei vielen Kundgebungen und Flashmobs für ihn gesungen wird: «Free Julian Assange» (z.B. in Kassel am 20. und 21.02.. vor der HNA, Frankfurter Strasse 168, 14:30 bis 18 Uhr). Auch sein Heimatland Australien fordert dringend, alle Verfahren gegen ihn abzuschliessen und ihn frei zu lassen.

Wenn viele Menschen zur gleichen Zeit diese Agape-vollen Gedanken und ihrem Gesang ins Universum senden, kann im morphogenetischen Feld eine Kraft entstehen, die Gerechtigkeit, Frieden und Freiheit schafft. Die Zeit ist mehr als reif dafür!

Noch eine Empfehlung: Daniele Ganser setzt sich hier mit Benutzung und Erklärung des «Medien-Navigators» mit den millionenfach gelesenen Medienberichten über das Interview des US-Journalisten Tucker Carlson mit dem russischen Präsidenten Vladimir Putin auseinander. 

Und eine nette kurze Satire von Bengt Kiene: «links aussen, rechts innen».

Eva-Maria
Eva-Maria Gent

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