«Meine Strahlensensitivität hat mir geholfen, die Corona-Geschichte zu durchschauen»
Immer mehr Menschen leiden an Strahlensensivität; auch Susanne Ryffel ist davon betroffen. In unserer Serie «Was ist aus uns geworden?» gewährt sie uns einen Einblick, wie sich ihr Leben aufgrund dieser Belastung verändert hat.
Als ich eines Morgens im April 2019 erwachte – ein Tag vor Ostern – verstand ich die Welt nicht mehr. Noch bevor ich erfassen konnte, was da Schreckliches vor sich ging, versuchte ich, zurück in den Schlaf zu flüchten, um diesen schlimmen Zustand gleich wieder zu vergessen. Doch der unsägliche Schmerz in meinem Kopf machte es unmöglich, mich zu entspannen. Ich spürte in meinem Körper hinein und fühlte eine totale Zerschlagenheit und einen rasenden Puls: Nebst dem Stechen im Kopf, schmerzten auch die Muskeln meiner Arme und Beine und mein Herz klopfte wie wild. Instinktiv wusste ich: Mein Körper wird von aussen angegriffen, das kommt nicht von mir selbst!
Mühsam erhob ich mich und wankte ins Badezimmer. Dort schaute ich als erstes in den Spiegel und durchforschte meine Gesichtszüge. Eine müde Susanne schaute mir entgegen und ich fragte mich: Was ist geschehen? Nach dem Frühstück setzte ich mich – noch immer mit denselben Schmerzen - an den Laptop und schaute in die Mailbox. Und da war es: Eine E-Mail, die mich über die Inbetriebnahme einer 5G-Antenne an meinem Wohnort informierte. War es möglich, dass ich aufgrund dieser Strahlung litt? Konnten diese - durch die Wände hindurch - in meine Wohnung dringen und meinen Körper beschädigen? Ich erinnerte mich an ein Interview, das ich kürzlich von einer strahlensensitiven Person gelesen hatte und ich fing an, fieberhaft danach zu suchen.
Zum Glück fand ich es wieder und somit auch die Telefonnummer der Betroffenen. Ein längeres Gespräch mit ihr bestätigte meine Vermutung und sie zeigte mir auf, was ich dagegen unternehmen kann: Messgerät kaufen, Wohnung ausmessen und Schlafplatz anpassen. Ich schöpfte wieder etwas Hoffnung. Doch nach drei Tagen Dauermüdigkeit, Erschöpfung und Schmerz, wollte ich nur noch sterben. Aber wie? Im stillen Kämmerlein oder auf dem Bundesplatz, aus Protest gegen diesen Angriff auf meinen Körper? Mit Benzin übergiessen und anzünden oder ein zum Tod führenden Hungerstreik? Ich war weder für das eine noch das andere stark genug. Stattdessen flüchtete ich für drei Wochen ins Ausland, wo ich mich wieder als normaler Mensch fühlte.
Nach meiner Rückkehr entschied ich mich, aufs Land zu ziehen. Ein äusserst schwieriger Schritt, von meinem Freundeskreis wegzuziehen. Doch es musste sein. Seither bin ich fast ausschliesslich mit der Abwehr dieses Unheils beschäftigt: offene Briefe an den Bundesrat verfassen, Unterschriften für Initiativen und Referenden sammeln und an Demos teilnehmen. Das alles, ohne sichtbaren Erfolg. Schliesslich habe ich auch Einsprachen und Rekurse zu 5G-Antennen formuliert; die Resultate sind noch ausstehend.
Mit Schutzkleidung, Spezialbettwäsche und - nach der zweiten Antenne im Dorf – Umzug des Schlafplatzes in den Kellerraum – wusste ich mir zu helfen. So schrecklich und schwierig sich mein Leben durch die Strahlensensitivität gestaltet hat, erkenne ich heute einen Sinn dahinter – einen tiefen sogar! Ich bin 63 Jahre lang obrigkeitsgläubig und naiv durchs Leben gegangen. Doch dank dieser Erfahrung wurde mir schmerzhaft bewusst, dass die Schweizer Regierung kein Interesse an unserem Wohlergehen, geschweige denn an unserer Gesundheit hat.
Meine Erlebnisse halfen mir, die ganze Corona-Geschichte von Anfang an zu durchschauen. Wer weiss, ob ich mich sonst, in meiner Leichtgläubigkeit, nicht auch hätte impfen lassen? Sogleich habe ich damit angefangen, mich möglichst breit zu informieren. Ich hörte mir die Meinungen anderer an, entdeckte alternative Medien und fing an, mich vereinzelt mit Andersdenkenden zu treffen - immer in dem Ausmass, der meine Strahlensensitivität zulässt. All das hat mir auch eine neue Lebensperspektive eröffnet! Nachdem ich vor drei Jahren mein Leben aufgrund der plötzlichen Sensitivität komplett ändern musste, fällt es mir heute leichter, Altes loszulassen und mich für Neues zu öffnen.
Ich liess mich von Uwe Burka inspirieren, wie zentral die Unterstützung des Bauernstandes für unsere Zukunft ist. Ich stellte den Hofladenbesitzern, bei denen ich regelmässig einkaufe, die Frage: «Wie kann ich eure Zukunftsprojekte finanziell unterstützen?» Meine Idee war, dass ich meinen Lebensmittelbedarf für ein paar Jahre im Voraus bezahle und wöchentlich einen «Fresskorb» beziehe. Doch dieser Bauernfamilie fehlte es viel mehr an Arbeitskräften. Und zwar dringend. Ich schluckte leer, denn: Kaum pensioniert wieder arbeiten gehen? Und dann noch physisch, nach 40 Jahren im Büro? Hinzu kam, dass ich schon länger Probleme mit meinem Handgelenk habe. Aber es war die einzige Möglichkeit, um zu helfen. Also raffte ich mich auf: Seit gut einem Jahr arbeite ich in halbtägigen Einsätzen auf dem Bauernhof mit.
Es war Spätherbst und mein erster Einsatz kostete mich viel Überwindung. Ich grub auf dem Feld Wurzeln in eisiger Kälte aus und säuberte sie. Ich bekam den «Kuhnagel» und war froh, mich danach nach Hause in die Wärme flüchten zu können. Umso mehr ist mein Respekt vor den Bauern gewachsen, die eine für mich unvorstellbare Arbeitsleistung erbringen; für unser aller Wohl. Und weil ich bei meinen Einsätzen immer wieder Neues lerne, ist es mittlerweile zu einer Bereicherung geworden und es macht Spass. Auch deshalb, weil das Bauern-Ehepaar einen goldigen Humor hat und mit spannenden Gesprächen meine Arbeitszeit verkürzt. Seit Frühling habe ich meine Arbeitseinsätze erweitert und ich kann mir heute ein Leben ohne diese praktische Tätigkeit nicht mehr vorstellen.
Diese neue Erfahrung hat mir auch den Mut gegeben, beim Gemeinschaftsgarten in meiner Gemeinde mitzuwirken. Derzeit kann ich die ersten Früchte meiner Arbeit geniessen. Mir ist aber bewusst, dass sich mein Leben in den kommenden Monaten und Jahren noch grundlegend wandeln wird. Und zwar in eine noch grössere Unabhängigkeit von den Grossverteilern und dem Konsumdenken. Schritt für Schritt lasse ich mich in eine neue Zukunft führen, wobei ich das Ziel noch nicht (er)kenne. Ich vertraue dem Leben, das mich bisher durch viele Tiefen geführt, aber auch immer für Lösungen gesorgt hat.
Ich bin inspiriert worden von den Büchern der Anastasia-Reihe des Autors Wladimir Megre und dem Interview mit Robert Briechle. Der Biobauer strahlt eine Ruhe aus und hat das Wesentliche im Leben erfasst: Was auch immer uns in der kommenden Zeit erwartet, wir dürfen darauf vertrauen, dass wir alle unseren individuellen Weg finden werden. Wir werden vom Leben so ausgestattet, damit der Weg für uns auch machbar ist. Auch ich habe mit Hilfe der Physiotherapie - und trotz Bauernhofarbeit - mein Handgelenk langsam, aber sicher wieder heilen können. Nun schaue ich dem nächsten Winter zuversichtlich entgegen.
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