Mittelalter wird Zukunft

Am Bodensee entsteht eine karolingische Klosterstadt

Die Klosterstadt wird mit den materialien und Werkzeugen des 9. Jahrhunderts gebaut. Bild: campus galli

Die Magie des Mittelalters fasziniert immer mehr Menschen – so auch auf dem Campus Galli in Messkirch am Bodensee: Mitten im Wald entsteht eine fulminante Klosterstadt. Gebaut wird ausschliesslich mit Materialien und baulichen Mitteln des 9. Jahrhunderts – ohne Maschinen, ohne modernes Werkzeug. Als Bauanleitung dient der sogenannte St. Gallener Klosterplan, den Mönche vor 1200 Jahren auf der Insel Reichenau zeichneten. Jetzt wird er Wirklichkeit:

Ochsen ziehen Baumstämme zur Baustelle, Handwerker behauen Balken mit Äxten – und aus der Schmiede tönt der klingende Schlag des Amboss‘. Alles ist mühsamer und langsamer als auf modernen Baustellen, aber auch erfüllender und befriedigender. Da der Bauprozess ständig weitergeht, gibt es immer wieder Neues zu sehen, zu hören und anzufassen. Auch Mitmachen ist möglich:

„Wer ordentlich anpacken kann, ist hier genau richtig“ sagen die Projektleiter: „Verzichte tagsüber einfach mal aufs Handy, Plastikflaschen und anderen Zivilisationskram. Trinke dein Wasser aus dem Tonkrug, schätze die Uhrzeit nach dem Sonnenstand ein und erfahre durch den Gong, wann Mittagspause ist. Bei uns kannst du alte Handwerkstechniken ausprobieren und aus der Hektik des 21. Jahrhunderts entfliehen. Ob Geschichtsinteressierte, Studenten oder Handwerker. Alle werden gebraucht.“ Besucher sind von Dienstag bis Sonntag zwischen 10.00 und 18.00 willkommen. Am 1. November ist letzter Öffnungstag.

www.campus-galli.de
Telefon: 0049/ 7575/ 20 647

 

Der St. Galler Klosterplan

29. September 2017
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