Mahnwache für Grundrechte: 400 Menschen auf dem Bundesplatz, wie aus dem Nichts

«Jetzt nicht nachlassen!»Der jüngsten Pandemie-Botschaft des Bundesrates haben etliche hundert Menschen aus der ganzen Schweiz auf ihre eigene Art Folge geleistet: Sie machten auf dem Bundesplatz in einer Mahnwache klar, dass sie keine Einschränkung der verfassungsmässigen Rechte akzeptieren.

Einer von 400, die sich öffentlich gegen die Angstmache wehren. (Bild: zvg)

Hat es das in der Schweiz schon einmal gegeben? Am Donnerstag voriger Woche hat der Umweltaktivist Alec Gagneux auf seiner Website bekanntgegeben, er würde auf dem Bundesplatz Mahnwache für die Grundrechte halten und er hätte nichts dagegen, wenn andere auch kämen.

Und Wie sie kamen! Zwei Tage später waren gegen 100 Leute verstreut auf dem Bundesplatz und zeigten, dass sie die umgehende Wiederherstellung der demokratischen Grundrechte erwarten. Die Polizei, etwas nervös, räumte den Platz. Aber am Ende war klar: Die meisten würden wiederkommen.

 

Heute waren es dann trotz Regen 300 bis 400 Leute aus der ganzen Schweiz, die mit guter Laune und witzigen Plakaten den Bundesplatz in ein spontanes direkt-demokratisches Volksfest verwandelten. Etliche gingen zum ersten Mal aus politischen Gründen auf die Strasse. Es wurde diskutiert, gelacht und gesungen.

 

Warum sind die Menschen ohne Aufruf, ohne Einladung und Organisation auf den Bundesplatz gekommen? Weil sie genug haben von der intransparenten Informationspolitik. Weil sie angesichts der stark abnehmenden Infektionsrate der Massnahmen überdrüssig sind. Weil sie befürchten, dass Notrecht zu ordentlichem Recht wird – jetzt, wo der Bundesrat seine entsprechende Absicht geäussert hat.


Nach dem friedlichen Verlauf der letzten Mahnwache war die Polizei heute deutlich besser gelaunt. Mit den Leuten auf dem Platz gab es sogar ein paar freundliche Gespräche von Mensch zu Mensch. Und als sie schliesslich die Räumung durchführte, war sie so langsam und gewaltfrei, dass man fast von einem Kompromiss zwischen der Polizei und dem Souverän sprechen darf.

Ein eindrückliches Bild am Schluss: Eine junge Frau, sitzend auf dem geräumten Platz, die sich nicht zum Weggehen bewegen liess. Ihr Schild: Wer in der Demokratie schläft, wacht in der Diktatur auf.

Für den kommenden Samstag ist wiederum nichts organisiert. Aber viele sagten spontan und ungefragt: Wir kommen wieder. Sie wollen dabei sein, wenn wie aus dem Nichts ein politischer Wille entsteht. Aber es ist kein Nichts – es ist das, was ein Gebilde wie die Eidgenossenschaft zusammenhält, die Verfassung und die Überzeugung der Menschen: Wir sind der Souverän.

Kommentare

Für die Demokratie!

von Gaia
Jetzt oder NIE!  Erhebt eure Stimme für unsere Verfassung!  Sie ist in GEFAHR!  https://www.nau.ch/politik/bundeshaus/bundesrat-will-notverordnungen-zu-bundesrecht-machen-65700223 Danke für die schönste und friedlichste Demonstration ever!

9.5.

von sandra abdel salam
bin dabei!

Mahnwache

von Jacqueline Schwab
Ab welcher Uhrzeit sind Leute auf dem Bundesplatz?? Ich will auch kommen. Liebe Grüsse Jacqueline Schwab, Faoug VD (Antwort: 14.00 bis 15.00 Uhr)

Wer schützt uns vor Angstmachern?

von Thomas Freiwort
Ein wunderbares zusammentreffen von coolen Menschen, welche sich nicht scheuen, Verantwortung zu übernehmen in unserer Gesellschaft. Endlich wieder Menschen treffen, die nicht von der Angst gelähmt sind. Lachen, diskutieren, sich für eine menschliche Gemeinschaft stark machen. Der schönste Moment seit der Einberufung des "Notstandes"! Schäbig aber die Berichte zum Beispiel in den Mainstream-Medien welche ich per Zufall sah, da wird nur von Räumung durch die Polizei gesprochen und nicht auf den Sinn dieses  genialen Treffens eingegangen (und dass die Polizei mit schweren Herzen die Mahnwache auflöste)! Denn da könnten am nächsten Samstag ja noch mehr Leute erscheinen und diese Angst ist im Bundesrat anscheinend grösser, als die Angst vor Covid19! Ich höre direkt das klapperen die dritten Zähne! Ich verstehe aber die Politik vom Bundesrat sowieso nicht, wieso dieser zum Beispiel keinen Grund sieht, das Grundwasser vor Pestiziden zu schützen, jetzt plötzlich aber so ein grosses Interesse hat, uns vor diesem Corona zu schützen?! Auf der einen Seite uns verseuchen, auf der anderen Seite uns vor Seuchen schützen?! Im Clausthaler-Bier wurde ja jetzt Glyphosat festgestellt, vielleicht meinen die Fachleute, dass Glyphosat ein Impstoff gegen Covid19 ist!!! Meine lapidare Schlussfolgerung ist, Pestizide bringen Geld und Impfstoffe auch! Aber das weiss Allein Berset am besten!!! Also liebe Schweizer/innen, setzt euch weiterhin für das ein, was euch im Herzen brennt, herzlichst Thomas