Schweizer Widerstand – Und jetzt?

Der Bundesrat lässt ab heute fast alle Corona-Massnahmen fallen. Was bedeutet das nun für den Widerstand? Wie geht es weiter? Werden die gehissten Flaggen wieder zusammengerollt und im Keller verstaut? Oder kämpft die Résistance weiter?

© Matthias Holzmann

Der Verein MASS-VOLL! setzt sich seit einem Jahr für die Grundrechte in der Schweiz ein. Dabei gibt die Bewegung vor allem der Jugend eine Stimme. Für den Präsidenten Nicolas A. Rimoldi steht fest: «Es hört nicht auf!» Auch wenn der Bundesrat Lockerungen beschlossen habe, werden diese von kurzfristiger Natur sein. «Es wäre ein Fehler, den Menschen zu vertrauen, die uns zwei Jahre lang angelogen haben», betont er. Es sei ein taktischer Schachzug, nichts weiter. «Hört man den Pandemietreibern zu, steht bereits fest, dass es im Herbst weitergeht.» Die WHO spreche von einer Feuerpause und Big Pharma habe weitere Impfungen in Milliardenhöhe in der Pipeline. «Ich verwette meine langen Haare darauf, dass eine neue Variante mit neuen Zwangsmassnahmen kommt.»

Rimoldi appelliert an den Widerstand, nicht die Segel zu streichen. «Ich rate dringend davon ab, den politischen Widerstand zu vernachlässigen.» Allein schon die starke Zensur auf Online-Plattformen zeige, woher der Wind wehe.

«MASS-VOLL!» bleibe aktiv, besuche und organisiere weiterhin Kundgebungen und vernetze sich europaweit. Eine Professionalisierung auf allen Ebenen sei im Gange. «Solange unsere Grundrechte nicht wieder bedingungslos hergestellt sind, gibt es keinen Grund aufzuhören.» Rimoldi rechnet klar mit einem Impfzwang. 

Rückblickend auf das vergangene Jahr zieht er folgende Bilanz: «Nach damaligem Wissensstand haben wir vieles richtig gemacht.» Natürlich hätte es Optimierungspotenzial gegeben, wie etwa die unbewilligte Demonstration gegen das «Impfdorf» am Zürcher Hauptbahnhof: «Eine Medienmitteilung hätte ausgereicht.» 

Ebenfalls stellt er den Verkauf von Masken im Online-Shop infrage. Aus heutiger Sicht hätten diese immer zum Einkaufspreis abgegeben werden sollen. «Wir respektieren, wenn jemand eine Maske tragen möchte. Ob man eine Maske trägt, muss jeder selbst entscheiden können.»

Der Verein finanziert sich hauptsächlich durch Spenden; die Zielgruppe ist und bleibt der junge Freiheitskämpfer: «Wir sind jung und provokativ.» So habe jede Gruppierung ihren eigenen Stil, weiss Rimoldi und betont, dass der Verein weiterhin unabhängig sei.

MASS-VOLL!