Stärkung unserer Abwehrkraft – durch das Nutzen des Bewusstseins

Das Immunsystem ist ein unentbehrliches Wunderwerk des Menschen. Es kann Unerwünschtes und Krankmachendes von uns abhalten. Unser Abwehrsystem können wir massgeblich stärken, nicht nur mit Vitamin C, sondern auch mit Bewusstseins- und Seelenübungen.

Lis Eymann

Was für eine Flut von Informationen ergiesst sich aktuell über uns. Der einzelne Mensch ist kaum mehr in der Lage, die gesamte Masse von Zahlen und Statistiken, all die emotionalen Schlagzeilen und unendlich vielen Beiträge zum Thema Coronavirus zu verarbeiten.

In einer solch angespannten Situation neigt der Mensch dazu, sich zurückzuziehen.

Sich eine eigene Meinung zu bilden aufgrund der Informationen, war schon vor dem Ausbruch des Virus schwierig. In der aktuellen Situation scheint es praktisch ein Ding der Unmöglichkeit, zwischen wahren und unwahren Informationen unterscheiden zu können, die ausserdem Angst und Schrecken im gefühlten Minutentakt verbreiten. Das logische Denken will einen deswegen am liebsten verlassen. Das rationale Denken wird von Emotionen ergriffen.            

Wir verziehen uns wie angeordnet in einen geschützten Raum, in die eigenen vier Wände, in den Verbund der eigenen Familie oder der engsten Freunde. Wie der Krebs, der sich in seine Schale zurückzieht, wenn Gefahr von aussen droht. Dies schützt ihn im Moment vor dem lauernden Angreifer. Auf Zeit muss er sich aber wohl oder übel wieder aus seiner Deckung herauswagen und sich dem Leben stellen.

Auch wir Menschen werden dies wieder tun müssen, oder besser: dürfen. Ob dann die Gefahr durch den Virus gebannt sein wird, ist ungewiss. Viren mutieren sich bekanntlich schnell und so muss man davon ausgehen, dass irgendwann ein anderer da sein wird. Wer permanent unter der Angst leidet, von Viren angegriffen werden zu können, schwächt unabsichtlich sein gesamtes Immunsystem.

Im Gegensatz zur latenten Angst wirkt ein gutes Selbstbefinden stärkend. Hierzu braucht es auch ein gut funktionierendes Abwehrsystem. Dies war schon immer überlebenswichtig für den Menschen. Was also können wir tun? Auf der einen Seite gibt es die zahlreichen Möglichkeiten unseren Körper zu stärken mit abwechslungsreicher, gesunder Ernährung. Mit viel Vitamin C und genügend Bewegung an der frischen Luft, im besten Fall an der Sonne. Mit erfrischenden, kalten Duschen, die das Bindegewebe beleben und Stauungen verhindern. Auch die Einhaltung von rhythmischen Lebensgewohnheiten haben eine positive Wirkung.

Stärkend und unterstützend wirken auch solide Bewusstseinsprozesse.

Der Mensch besteht ja nicht nur aus Fleisch und Blut, sondern ist ein geistiges Wesen und verfügt somit neben dem lebendigen Leib auch über ein denkfähiges Bewusstsein. Damit kann er sein Immunsystem durch sogenannte Bewusstseins- oder Seelenübungen stärken. Bei diesen Übungen übt sich der Einzelne darin eine bewusste, sorgfältige Anschauung eines Objektes oder Themas zu gewinnen. Diese Anschauung stärkt ihn in der gesamten Person, das heisst in seinem Selbstempfinden, was sich auf unser Immunsystem positiv auswirkt.

Im Alltag bleibt uns ja kaum die Zeit uns vertiefter mit einer Sache oder einem Thema auseinanderzusetzen. Und so schweifen wir mit unseren Sinnen nur sehr oberflächlich über all das hinweg, was uns begegnet. Geschieht die Informationsaufnahme in rasantem Tempo und über eine längere Zeitdauer hinweg, wirkt dies tendenziell schwächend. Es wirkt wie zersetzend. Denn es ist nicht möglich, sich mit dem einzelnen Sachverhalt so zu verbinden, so dass er verstanden wird und in die notwendigen Zusammenhänge geführt werden kann. Daraus kann sich eine Unruhe einstellen oder eine immer grösser werdende Müdigkeit, bis hin zur Apathie und Lethargie. Die unverarbeiteten Eindrücke, überlasten das Nervensystem und fördern damit Erschöpfungstendenzen bis hin zu schweren Depressionen. Die Seelen- und Bewusstseinsübungen wirken Reizüberflutung entgegen, bringen Ordnung in das Unverarbeitete und stärken den Menschen.

Was ist eine Seelen- oder Bewusstseinsübung?

Eine ganz einfache Bewusstseinsübung ist die Rückschau des Tages. Sie eignet sich besonders vor dem Schlafengehen für ungefähr 10 Minuten in aufrechter Sitzhaltung auszuführen. Das Objekt in dieser Übung ist sozusagen das Erlebte während des Tages. So verfolgt man in dieser Übung den Tag rückwärtslaufend vom letzten bis zum ersten Ereignis, ohne sich in Einzelheiten zu verlieren oder sich verwickeln zu lassen. Geschehnisse und Begegnungen können so neutral verarbeitet und abgelegt werden. Wenn die Übung regelmässig ausgeführt wird, führt dies bald einmal dazu, dass man besser in den Schlaf findet.

Eine weitere Möglichkeit bietet die Auseinandersetzung mit einer Textstelle. Oft ist es so, dass gerade bei schwer verständlichen Texten der Mensch schnell aufgibt. Setzt man sich mit einem anspruchsvollen, inspirativen Text auseinander, braucht es eine wiederholte Hinwendung. Es empfiehlt sich, nur Abschnitte oder mehrere Sätze zu lesen. So viel, dass diese Wortgenau in der Erinnerung verbleiben.

Man stellt sich dazu beispielsweise die Fragen: Was will der Autor aussagen, was ist der zentrale Gedanke in dem Abschnitt? Bei einem Zeitungsartikel kann man sich die Frage nach dem Motiv des Autors stellen.

Mit der Zeit kommt man den Aussagen näher, und es stellt sich eine feine Empfindung ein. Ideal ist es, wenn die Übungen immer zur selben Tageszeit ausgeführt werden. Abends vor dem Einschlafen oder morgens, bevor die Anforderungen des Alltags beginnen. Es ist empfehlenswert, die gelesenen Gedanken auch durch den Tag in die Erinnerung zu rufen und sie zu bewegen. Dies wirkt tagsüber stabilisierend und tragend. Weitere sehr interessante Inhalte, Hinführungen zu verschiedenen Seelenübungen auch mit Pflanzen oder dem Betrachten und Erforschen von Menschen finden sie im Buch «Übungen für die Seele» von Heinz Grill.

Die gesundheitlichen Wirkungen der Seelen- und Bewusstseinsübungen sind sehr weitreichend. Indem der Übende sich nun über längere Zeit mit einem ausserhalb von ihm stehenden Objekt auseinandersetzt, fördert er eine beziehungsvolle Verbindung mit der Umwelt und seinen Mitmenschen. Der gesamte Mensch gewinnt durch diese Aktivität eine vertrauensvolle, stabile Ruhe.

Das Durchhalten einer Aufmerksamkeit und Konzentration fördert automatisch die psychische Spannkraft, das Konzentrations- und Unterscheidungsvermögen. Dies ist zentral für die Stärkung des Immunsystems. Denn so können etwa Texte mit einem manipulativen Motiv und dadurch den Menschen schwächender Wirkung, besser erkannt werden. Im Gegensatz zur schwächenden Wirkung von Suggestion, Manipulation und Lüge stärkt die Wahrheit oder das Erkennen dieser.

Der Mensch wird selbstverantwortlicher, eigenständiger, bringt Informationen in Zusammenhänge und kann diese selbständig einordnen. Durch die Seelen- und Bewusstseinsübungen wird der Einzelne unbeeinflussbarer. Diese in einer logischen Abfolge getätigte Denkleistung ist ein elementar wichtiger Stabilisierungsfaktor im Menschen, der sich stärkend auf die gesamte persönliche Abwehrkraft auswirkt.
 

Lis Eymann aus Biel ist freie Journalistin und Radiomoderatorin und hat Soziale Integrität und Meditation an der Akademie für Soziabilität studiert.
 

Empfehlenswerter Link:
https://heinz-grill.de/coronavirus-bewusstsein/