Die City of London und die Offshore-Bankenzentren auf den Kaimaninseln, in Luxemburg und Kanada kaufen US-Staatsanleihen in großem Stil, während China diese Schulden im Rahmen der Entdollarisierung des globalen Südens abstößt, um ein neues, antikoloniales und entwicklungsorientiertes globales Kreditsystem zu schaffen. Aber die City of London kauft US-Staatsanleihen in weit größerem Umfang, als China sie abstößt.

Man kann sich fragen, ob es sich bei diesem Prozeß um eine geheime Absprache zwischen London, Europa und den Vereinigten Staaten handelt, um die wachsende US-Verschuldung zu stützen.

Deren Wachstum ist der Schlüssel zur Erhöhung der US-Finanzierung für die Waffenproduktion und den Nachschub für den NATO-Stellvertreterkrieg gegen Russland in der Ukraine, den israelischen Völkermord in Palästina und die transatlantische militärische Aufrüstung gegen China in Taiwan.

Zwischen Mai 2023 und Mai 2024 reduzierte China seine Bestände an US-Schatzanleihen von 846,7 Milliarden US-Dollar auf 768,3 Milliarden US-Dollar, was einem Rückgang von 78,4 Milliarden US-Dollar entspricht, wie aus den neuesten Daten des US-Finanzministeriums hervorgeht. Die Auslandsbestände Japans an US-Schatzanleihen blieben stabil und stiegen leicht von 1,097 Billionen US-Dollar auf 1,128 Billionen US-Dollar.

Im gleichen Zeitraum, von Mai 2023 bis Mai 2024, war Grossbritannien jedoch führend bei den europäischen Käufen von US-Staatsanleihen. Es erhöhte seine Bestände an US-Schatzpapieren von 606,9 Mrd. USD auf 723,4 Mrd. USD, was einem Anstieg von 116,5 Mrd. USD entspricht.

Die Kaimaninseln erhöhten in derselben Periode ihre Bestände an US-Treasuries um 73 Mrd. US-Dollar, Luxemburg um 53,9 Mrd. US-Dollar und Kanada um 88,6 Mrd. US-Dollar. Die vier Länder Vereinigtes Königreich, Kaimaninseln, Luxemburg und Kanada erhöhten ihre Bestände an US-Treasuries um 331,5 Mrd. US-Dollar – das Vierfache dessen, was China in diesem Zeitraum verkaufte.

Warum geschieht das? Möglicherweise haben sich die NATO, Europa und die USA darauf geeinigt, daß die US-Schulden, die sich seit 2014 auf 35 Billionen US-Dollar verdoppelt haben, gestützt werden müssen, um die globale militärische Aufrüstung voranzutreiben, koste es, was es wolle.

Der Text stammt mit Zustimmung des Verlags aus dem (kostenpflichtigen) Newsletter des Schiller-Instituts.