Überfischung macht Migration

Eine Petition von fairfish verlangt von den Fischhändlern, bei Importen aus Entwicklungsländern nur noch lokale Fischer zu berücksichtigen

Foto: fairfish

Kolonialismus auch in der Fischerei: Wie bei jeder Ausbeutung von Rohstoffen, an der die lokale Bevölkerung wirtschaftlich nicht beteiligt ist, wandern Menschen auf der Suche nach einer andern Einkommens­quellen ab. Darum enden viele verarmte Fi­scher unter unmenschlichen Arbeitsbedin­gungen auf industriellen Fangschiffen. Und darum werden Fischerboote in Afrika man­gels Fisch zu Booten voller Menschen, die auf der Suche nach Einkommen nach Euro­pa wollen. Die lokale Entwicklung bleibt damit einmal mehr auf der Strecke.

Die Flucht von Fischern in sklavenähnliche Bedingungen oder nach Europa kann ge­stoppt werden, wenn die Menschen in Ent­wicklungsländern ihre Fische selber fangen und verarbeiten und selber entscheiden, wie viel vom Fang für die lokale Versorgung mit Protein im Land bleibt und wie viel nach Europa exportiert werden soll.

Die Tierschutzorganisation fairfish hat dazu eine Petition lanciert, in der die Fischhändler in der Schweiz aufgefordert werden, aus Entwicklungsländern nur noch Fi­schereiprodukte zu importieren, die von lokalen Fischern gefangen und von loka­len Fischfabriken verarbeitet und expor­tiert wurden und grundsätzlich keine Fischprodukte anzu­bieten, bei deren Fang oder Verarbeitung das Übereinkommen 188 der Internatio­nalen Arbeitsorganisation (ILO) zum Schutz der Arbeitenden im Fischereisektor ver­letzt wurde.

Petitionsbogen und weitere Infos: www.fair-fish.ch/aktuell