Der Zeitpunkt zieht den Hut vor dem Umweltlabel für Kirchen. Der «Grüne Güggel» wird vergeben, wenn eine kirchliche Institution sich mit ihrem Verbrauch von Ressourcen auseinandersetzt und diesen optimiert. Nach dem Motto: «Kilowattstunden statt Menschen arbeitslos machen.»

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Wie viel Strom und Wasser verbrauchen unsere Anlagen? Wie heizen wir? Sind unsere Gebäude gut isoliert? Brauchen wir so viel Papier?

Diese Fragen stellte sich Gaby Zimmermann, Theologin aus Romanshorn, als sie sich über kirchliche Institutionen und deren Gebäude Gedanken machte – was ja nicht wenige in der Schweiz sind. Und so erarbeitete sie gemeinsam mit dem reformierten Theologen und Umweltberater Andreas Frei für die katholische Landeskirche Thurgau ein Pionierprojekt. 2015 war es dann so weit: Die ersten sechs Kirchgemeinden, darunter Arbon und Romanshorn, erhielten das Zertifikat «Grüner Güggel».

Der Grüne Güggel ist ein für Kirchgemeinden weiter entwickeltes Umweltmanagementsystem. Es zeigt wie eine Kirchgemeinde dauerhaft sparsamer mit Strom und Wärme umgeht, einheimische Pflanzen und Tiere auf ihrem Areal fördert, fair und umweltfreundlich einkauft, Abfall besser reduziert und recyclet sowie mit Wasser und Papier umgeht. Das Zertifikat hilft, «Kilowattstunden statt Menschen arbeitslos zu machen». Und das Geld stattdessen für die kirchliche Arbeit mit Menschen einzusetzen. 

Der Weg zum Zertifikat Grüner Güggel erfolgt in zehn Schritten: Ein Umweltteam macht eine Bestandesaufnahme und erarbeitet in einem Umweltprogramm die wichtigsten Massnahmen. Klare Abläufe und Verantwortlichkeiten stellen sicher, dass Umweltfragen regelmässig bearbeitet werden.

Seit es den Grünen Güggel gibt, können Kirchen den eigenen «ökologischen Fussabdruck» sichtbar machen und kontinuierlichen die negativen Umweltauswirkungen verringern. 42 Kirchgemeinden sind es mittlerweile, die das Zertifikat erhalten haben. Wir ziehen den Hut vor der Initiantin Gaby Zimmermann, vor den Kirchgemeinden, die sich um eine bessere Zukunft bemühen – und natürlich vor dem Grünen Güggel.

 

Kennen Sie eine Person oder eine Organisation, die ein «Chapeau» verdient hat? Wir freuen uns über Vorschläge mit einer kurzen Beschreibung an [email protected]