Das A-Bulletin – seit 44 Jahren ein Unikum
Ein Printmedium, das sich treu geblieben ist: Das A-Bulletin aus dem Zürcher Kreis 4 gibt’s nur in gedruckter Form. Was überholt klingt, ist in Tat und Wahrheit eine Erfolgsgeschichte, wie die Abonnentenzahl von 12 000 beweist.
Nach 44 Jahren und 877 A-Bulletin-Ausgaben verabschiedet sich das letzte Mitglied aus der Gründer-Ära: Georg Pankow. Er feierte dieses Jahr seinen achtzigsten Geburtstag. Während vier Jahrzenten hat Pankow mit weiteren Redaktionsmitgliedern dafür gesorgt, dass das Blatt aus dem Zürcher Kreis 4 regelmässig in den Briefkästen seiner Abonnenten steckt.
Das Blatt wurde am 9. März 1978 mit seiner ersten Ausgabe aus der Taufe gehoben. Damals befand sich die Redaktion noch an der Zürcher Forchstrasse in einem Abbruchhaus; im Keller war sogar die erste Aluminium-Sammelstelle der Stadt. Mittlerweile ist das sogenannte A-Haus einer Grossüberbauung gewichen.
In dieser Zeit organisierten eine Vielzahl an Anti-Atom-Gruppierungen Demos und sammelten Unterschriften für die Atomschutz-Initiative; der Höhepunkt war die Besetzung des Baugeländes des geplanten AKW Kaiseraugst. Um die Vernetzung innerhalb der Bewegung zu fördern, entstand die Idee eines «Mitteilungsblatts». Das übergeordnete Ziel der Initiantin Helia Blocher war die Gründung eines Aufbau-Fonds zur Förderung alternativer Projekte.
Aufgrund der Planung eines Dachverbands der alternativen Arbeitsgruppen, koppelte sich das Bulletin im Jahr 1981 ab und wurde autonom. Helia Blocher übergab das Zepter an die Redaktionsmitglieder Lisbeth Bieri und Georg Pankow. Die Ausrichtung blieb über die Jahre unverändert: den Menschen eine Alternative zur «Mainstream-Gesellschaft» - wie sie es nennen - zu bieten. Auch in Sachen Digitalisierung sind sich die Blattmacher treu geblieben und setzen nach wie vor auf Print. Mit Erfolg: Die Zahl der Abonnenten ist auf konstant hohem Niveau und liegt bei 12 000.
Beim A-Bulletin geht es im Grunde nicht um klassische Inserate; vielmehr soll es die Menschen verbinden und vernetzen. Angebote und Nachfragen kommen teilweise noch in handschriftlicher Form daher. Egal, ob ein WG-Partner oder Gleichgesinnte für Freizeitaktivitäten gesucht werden: im A-Bulletin wird jeder fündig. Angereichert mit redaktionellen Beiträgen ist das Blatt eine runde Sache; die Stammkunden bleiben treu und es kommen immer wieder neue Leser hinzu.
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