Hilfe – wir sterben aus!

Eine Kolumne über «Superspermien» aus Samenbanken in Griechenland, schlechte Morphologie und egoistische Frauen. Bald wird es auf dieser Welt keine Männer mehr geben – und auch keine mehr brauchen. Achtung: Satire!

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Nein, wir werden nicht wegen des Coronavirus aussterben – und auch nicht alle. Einzig wir Männer sind mehr und mehr von der physischen Existenz auf dieser Erde bedroht. Ein Grund dafür ist denkbar einfach und undenkbar erschreckend: künstliche Intelligenz (KI)! Aber nicht einfach im Computer, sondern in Samenbanken. Gefrorene und mit einem Algorithmus ausgewählte «Superspermien», so clever wie Einstein und so attraktiv wie Richard Gere.

Vielleicht macht dies ein griechischer Konzern möglich, nennen wir ihn mal Samos. Samos wird weltweit für grenzenlosen Nachwuchs sorgen, auch in der Schweiz. Aber nicht so, wie Sie vielleicht denken, im Bett oder auf dem Sofa. Sondern erst im Kopf, dann im Computer und später im Labor. Die Superspermien schlummern genetisch perfekt in Millionen von Röhrchen, abgefüllt in Tanks mit Flüssigstickstoff und warten ungeduldig auf ihre Zygoten. Was hat ein Mann mit seiner natürlichen Leibeskraft da noch zu suchen?

Der Wunsch nach einem Baby und dem immer könnenden Superman ist für viele Frauen derart gross, dass sie vor dem natürlichen Partner schlicht verhüten und das Angebot von Samos gerne annehmen, wenn nötig auf Kredit. Denn der perfekte Mann und Samenspender, der viele Kinder in den Schoss, und viel Geld nach Hause bringt, trotzdem immer frei hat und dabei mit guter Laune vergnügt singend auch noch den Haushalt erledigt, den gibt es einfach (noch) nicht. Aber Vorsicht, denn genau so einer könnte schon in naher Zukunft durch Samos gezeugt werden und dann ist es aus mit uns normalen Männern – definitiv. Dann werden wir im schlechtesten Sinn des Wortes «überzeugt». Zusätzlich lässt uns das heimtückische Coronavirus in rauen Mengen dahinraffen, viel mehr als Frauen. Vielleicht wurde Corona nur dafür in einem chinesischen Labor geschaffen.

Als wäre dies nicht schon infertil genug, kommt noch die grottenschlechte Spermienqualität hinzu. Weit über 60 Prozent der männlichen Aussaat ist beim Durchnittseuropäer Ausschuss. Die Menge ist aber nicht das Hauptproblem – sondern die Qualität: Doppelte Schwänzchen, doppelte Köpfchen, gar keine Schwänzchen und andere Kuriositäten (siehe Bild oben). Die depressive Stimmung wegen Corona gibt dem stärksten Hedonisten noch den letzten Rest – hängende Gärten in Jericho.

Ich mache mir ernsthafte Sorgen um das Überleben meiner Spezies, man sollte uns Männer unter Artenschutz stellen. So könnten vielleicht ein paar von uns für eine gewisse Zeit überleben – aussterben werden wir sowieso. Wenn nicht durch das Virus, dann durch Samos.