100 Milliarden oder noch teurer

Die Endlagerung von Atommüll in den USA kostet nach einer Schätzung des Washingtoner Energieministeriums jetzt schon 96,2 Milliarden Dollar (61,7 Milliarden Euro). Werden neue Reaktoren gebaut, wird’s teurer.


Sollten wie vom republikanischen Präsidentschaftskandidaten John McCain bis zum Jahr 2030 insgesamt 45 neue Atomkraftwerke in den Dienst gestellt werden, könnte eine zweite Endlagerstätte notwendig werden. Bislang ist geplant, den strahlenden Müll im Staat Nevada in der Anlage Yucca Mountain vom Jahr 2020 an zu lagern.

Im Jahr 2001 wurden die Kosten für die Entsorgung des Atommülls noch mit 57,5 Milliarden Dollar beziffert. Wegen der Inflation und grösseren Müllmengen aufgrund längerer Laufzeiten stiegen die Kosten jedoch, sagte Ward Sproat, Atommüllexperte des Energieministeriums. Wie viel die Umsetzung der McCain-Pläne kosten würde, sei nicht bekannt. Sollte es aber eine Renaissance der Atomkraft in den USA geben, könnte Yucca Mountain nicht ausreichen.

Neues Endlager umstritten
Das Ministerium reichte in diesem Jahr einen Antrag für die Genehmigung der Anlage bei der US-Atomkommission ein. Eine Entscheidung wird vermutlich drei bis vier Jahre dauern. Das Lager, das etwa 150 Kilometer nordwestlich von Las Vegas entstehen soll, war von Anfang an umstritten. Besonders Politiker aus Nevada lehnen das Projekt ab. McCain ist ein Befürworter von Yucca Mountain, während sein demokratischer Konkurrent Barack Obama die Prüfung von Alternativen fordert.


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