Chapeau! für die Zeitpunkt.ch-Leser und Leserinnen

Als Redaktion bedanken wir uns für Ihre Teilnahme an unserer Leserumfrage. Hier die Auswertung - und einige unserer Konsequenzen.

Screenshot vom heutigen Zeitpunkt.ch

Vor vier Wochen haben wir als Zeitpunkt-Redaktion eine Leserumfrage gestartet. Es ging dabei vor allem um unseren Online-Auftritt Zeitpunkt.ch. Mit inzwischen 4 RedaktorInnen und einem Herausgeber gestalten wir ein tägliches Angebot aus Nachrichten, Berichten, Kolumnen und Interviews – zusätzlich zu der vierteljährlichen Printausgabe des Zeitpunktes. 

Nun wollten wir präziser wissen, wie vor allem unser Online-Angebot bei Ihnen ankommt, was Sie sich wünschen und was wir verbessern können, damit zeitpunkt.ch eine relevante Quelle für ihre Inspiration und Information wird. 

Natürlich steht im Hintergrund auch die Frage, wie wir weitermachen können – auch finanziell. Unser Angebot kostet um einiges mehr, als wir einnehmen. Das wird auf die Dauer für den Herausgeber Christoph Pfluger nicht zu tragen sein. 

Differenziert, multikriteriell, komplexe Probleme neu und einfach angehend...

Eine Bezahlschranke passt nicht wirklich zu unsEs entspricht uns vielmehr, unser Angebot kostenfrei zu Verfügung zu stellen – und uns darauf zu verlassen, dass aus der Leserschaft ein freiwilliger finanzieller Energieausgleich kommt – ein bisschen so wie beim Heft.

Das – und noch mehr haben wir Sie abgefragt und 180 zum Teil sehr ausführliche und kreative Antworten bekommen. Das hat uns gefreut, danke! Es zeigt uns wieder einmal, wie fruchtbar die Zeitpunkt-Gemeinde ist. (Wir haben auch einige Klagen gehört, dass die Umfrage nicht bei allen Browsern funktioniert hat – das tut uns Leid, wir versuchen, diese technischen Mängel für die Zukunft zu beheben.)

Die Ergebnisse: Zunächst einmal fiel uns auf, dass die meisten von Ihnen unsere Webseite erst dann besuchen, wenn sie einen Newsletter von uns erhalten. Das ist verständlich – bei den vielen täglichen Onlineangeboten. Aber wenn Sie mögen, besuchen Sie uns ruhig jeden Tag: Wir bringen jeden Tag neue, fundierte, meinungsstarke und gut recherchierte Beiträge! Vor allem freuen wir uns über Kommentare, Rückmeldungen, Lob und Kritik. 

Auf die Frage, was Ihnen besonders gut gefällt, ragte eine Antwort heraus: «Beiträge über die Schweiz».

Bei der Bitte, mit drei Worten den Charakter des Zeitpunkt zu beschreiben, gab es viele kreative Wortgebilde: «Differenziert, multikriteriell, komplexe Probleme neu und einfach angehend», «überraschend, ausgewogen, alternativ», «Hintergrund, kritisch, positiv», «aktuell, bodenständig, schweizerisch», «anders, spannend, reissend», «alternativ, kritisch, kompakt» – danke, wir fühlen uns erkannt.

Auf die Frage, was Ihnen besonders gut gefällt, ragte eine Antwort heraus: «Beiträge über die Schweiz». Und das, obwohl wir ein Vielfaches von Klicks aus Deutschland haben, wenn wir auf die Statistiken schauen. Doch anscheinend sind die Schweizer LeserInnen aktiver und verbundener. Auch wir verstehen uns als Schweizer Magazin – obwohl ein Teil unserer Redaktion im Ausland sitzt – und wir werden versuchen, noch mehr Schweiz-spezifisches zu bringen. Weiterhin viel genannt wurden überraschender Weise: «Beiträge über Spiritualität» und «Alternative Medizin». 

Spannend war auch die Frage nach Haltung und Ausgewogenheit. Der Zeitpunkt hat immer klare Meinungen vertreten – aber auch versucht, eine Debatte zu ermöglichen und andersdenkende Stimmen zu Wort kommen zu lassen. Nach den Corona-Jahren und weiteren heiss umkämpften Themen ist die Gesellschaft vielfach gespalten; es wird immer schwerer, Nischen zu finden, in denen alle mehr oder weniger dasselbe denken. Um so wichtiger wird eine respektvolle, aber klare Debatte, wo andere Meinungen gehört, nicht denunziert oder gecancelt werden. 

Das sehen viele LeserInnen ähnlich: 71,3% der Antworten wollten mehr Meinungsvielfalt und Debatte, nur 28.8% mehr eindeutige politische Meinungen. 

Einige der ausführlicheren Antworten:

Mehr vielfältige Meinungen. Mehr kritische Berichterstattung. Weniger einseitig und voreingenommene schon gefestigte Meinungen.

Mir wäre weniger Haltung und mehr informeller, anspruchsvollerer Tiefgang lieber.» «Immer auf dem Boden bleiben und den Konsens suchen. Nicht beginnen, zu spalten und zu denken: Wir sind die Richtigen, die anderen sind die Falschen.

Ein Leser schrieb:

Ich habe eine Abo-Pause gemacht, da mir der Zeitpunkt mit den Corona-Berichterstattungen zu einseitig wurde. Es kam bei mir das Gefühl auf, dass es nicht mehr wirklich darum geht, objektiv und sachlich zu berichten, sondern dass es mehr um eine Gegen-/Massenbewegung ging. Ich bin ungeimpft und werde es auch bleiben, aber diese Zweifronten-Stärkung führt meines Erachtens zu nichts.

Ich persönlich finde es wichtig, dass der Gegenseite (wenn die Mainstreammedien so genannt werden wollen) auch zugestanden wird, dass sie in gewissen Punkten recht hatten und nicht einfach alles von den Mainstreammedien kategorisch abgelehnt wird. Aber ich bin mit fast allen Punkten vom Zeitpunkt einig und finde es auch wichtig, dass diese genannt werden, z. B. die Gefahr der Impfung und der quasi alternativlosen Haltung zur Impfung allgemein.

Für mich war es absolut nicht nachvollziehbar, warum der Zeitpunkt das Klimaschutzgesetzt nicht unterstützt hat. Wasserdampf ist zwar nicht unwesentlich. Aber alleine deswegen die Gletscher-Initiative bachabzuschicken, finde ich einigermassen respektlos.

Ich lese den Zeitpunkt doch genau deshalb, weil er eben keine BESTIMMTE Haltung einnimmt, sondern allen Seiten Raum gibt. Und da die Mainstream Medien nur EINER Seite Raum gibt, finde ich im Zeitpunkt halt einen grösseren Fokus auf die NICHT-MS Haltung und das macht ihn m.E. genau spannend.

Ich kann mir den Zeitpunkt gar nicht anders vorstellen als er im Moment ist. Toll weiter so.

Die Vielfalt und Fundiertheit der Beiträge ist bemerkenswert. Die konstruktiven, lösungsorientierten Artikel veranlassen mich, sie weiterzuleiten. Das Unerträgliche schreit danach, sich intensiver mit dem Unvorstellbaren zu befassen, z.B. Weltfrieden, Erdheilung, erfolgreiche Lebenskonzepte.

Sie brachten unglaublich viele Themenvorschläge, nur ein paar davon: Mehr Lösungsorientierung, alternative Medizin, Interviews mit Andersdenkenden, Verkehr, gemeinschaftliches Leben, Geoengineering uvam.

Besonders interessant fanden wir die vielen konkreten Wünsche, z.B.:

Für mich könnten es noch mehr Beiträge sein, die ein Thema umfassend abhandeln. z.B. jeden Monat ein Schwerpunktthema. Ähnlich wie das Heft, aber nicht ganz so umfassend.

Schwerpunktthemen auch beim Online-Portal – das finden wir eine sehr gute Idee und sind bereits in die Planung umgestiegen. Wenn alles gut klappt, wird ab Dezember ein erster Monatsschwerpunkt folgen – natürlich mit LeserInnenbeteiligung. 

Ein anderer konkreter Vorschlag war:

Wandeln Sie sich von einer Informationsplattform zu einer Informations- & Aktionsplattform. Starten sie eine Pro- und Kontra-Sparte zu brisanten Headlines wie Klimaschutz; Wirksamkeit des Impfschutz, oder: Können politische Parteien den Anforderungen der heutigen Zeit noch gerecht werden?... Verknüpfen sie die Headlines in ein Forum (oder Telegram) und bitten sie ihre Leser um weitere konstruktive Beiträge, Informationen und Lösungsvorschläge u.a.

Dazu passt, dass 69% unserer LeserInnen Lust haben, andere Zeitpunkt-LeserInnen aus ihrer Region kennenzulernen – und auch Veranstaltugnen wie regionale Apéros zu besuchen. Wir werden weiter darüber nachdenken, wie wir diesem Wunsch entgegenkommen können. 

62% von Ihnen haben Lust, unseren Onlineauftritt mit 50 Fr (bzw. Euros) pro Jahr zu unterstützen. Wenn dies für alle Zeitpunkt-LeserInnen repräsentativ ist, könnte die Zeitpunkt-Onlineplattform weiterbestehen. 

Wir arbeiten weiter daran, eine kritische, verbindende, gut informierte und meinungsstarke journalistische Stimme mit Herz zu sein – und bedanken uns noch einmal in aller Form bei der engagierten Teilnahme.

Vorschläge, Kritik und Anregungen können Sie auch immer direkt an uns schicken: [email protected]

17. November 2023
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