Die lange Nacht des kurzen Films – auf Tour
Ab kommendem Freitag bereist die Kurzfilmnacht wieder die Schweiz. Starten tut sie in Zürich und Basel, macht dann in weiteren zehn Städten Halt. Neben aktuellen Kurzfilmen aus der Schweiz und aller Welt präsentiert die Kurzfilmnacht-Tour in jeder Stadt auch eine lokale Premiere von Filmschaffenden aus der Region.
Auf wunderbare Weise wird der Alltag eines Elektrikers illustriert, der Nacht für Nacht Leuchtreklamen in der Stadt montiert. Unbeachtet und unachtsam geht er durchs Leben. Bis er plötzlich merkt, welchen Zeichen und Signalen er Beachtung schenken muss. Oder: Dominik baut seit der Kindheit Zweiräder um. Immer auf der Suche nach der perfekten Form. Der Zuschauer wird in die Gedankenwelt eines Tüftlers und in die Klangwelt seines kreativen Tuns versetzt.
Die Geschichten, die an der 19. Kurzfilmnacht gezeigt werden und die uns auf eine Reise mitnehmen, sind zahlreich. In zwölf Städten der Deutschschweiz findet die Veranstaltung statt, die jeweils die ganze Nacht durch die Kinosäle bespielen wird. In jeder Stadt wird auch eine lokale Premiere präsentiert, bei der man im Anschluss die Möglichkeit hat, sich mit den Filmschaffenden auszutauschen. Start der Kurzfilmnacht-Tour ist am Freitag, 27. August, in Zürich und Basel zeitgleich. In Zürich im Kino Kosmos, in Basel im kult.kino atelier, wo der Film «Grüner Panther» des unermüdlichen Zweirad-Tüftlers von Marcel Scheible gezeigt wird.
Die Kurzfilmvorführungen bestehen aus vier Programmen, mit insgesamt 18 Kurzfilmen. Sie zeigen einen aktuellen Blick auf das hiesige und weltweite Kurzfilmschaffen. Im ersten Programm «Swiss Shorts» etwa wird eine abwechslungsreiche, aktuelle Auswahl der Schweizer Filmszene gezeigt. Kurzfilme, die sich alle auf besonderer Weise mit dem Alltag beschäftigen und in denen vermeintlich simple Situationen wie eine Rolltreppenfahrt, ein Matratzenkauf oder ein Tag im Altershein raffiniert eingefangen werden. Auch erhalten wir im Dokumentarfilm «Das Spiel» einen einzigartigen Einblick in die Welt des Fussballs, aus der Perspektive des Schiedsrichters.
«Das Spiel» von Roman Hodel. / © zvg
Ein weiterer Filmblock – das Programm «Crazy (in) love» – erzählt in aktuellen und älteren Kurzfilmen von der ewig währenden Brisanz der Dating-Welt mit ihren Höhen und Tiefen. Dabei führen Schmetterlinge im Bauch zu Lachs-Wettrennen um die Fruchtbarkeit. In einem weiteren Kurzfilm suchen Herr und Frau Schweizer auf einem Partyschiff den Menschen fürs Leben. Oder ein Suchender der Liebe trifft auf Spiritualität. Das Abschluss-Programm «Going the Distance» zeigt spätnachts, dass Verbundenheit nichts mit geografischer Nähe zu tun hat – oder jedenfalls nicht zwingend. Menschen können sich nah fühlen, wenn sie weit weg voneinander sind – wobei das nicht immer gut sein muss.
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