Immer weniger Handwerks-Bäckereien in Deutschland
Die «industrielle Massenbrothaltung» und hohe Energiekosten verdrängen die kleinen Betriebe

In Deutschland gibt es mehr als 3000 verschiedene Brotsorten. Der gute Ruf deutschen Brotes reiche um die ganze Welt, schreibt Kai Rebmann auf reitschuster.de. 2014 wurde die deutsche Brotkultur sogar in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes des deutschen UNESCO-Komitees aufgenommen.
 

Aber das traditionelle Handwerk gehe immer mehr zurück. Vor 60 Jahren hätte es allein im alten Bundesgebiet 60 000 Bäckereien gegeben, heute sind es nur noch etwa 8000 bis 9000 Betriebe. Dabei sei der Gesamtumsatz an Backwaren gestiegen. Grossfilialisten und Brotindustrie mit ihrer «industriellen Massenbrot-Haltung» übernähmen zunehmend den Markt, die handwerklichen Bäckereien verschwänden. Die kleinen Bäckereien würden unter Preisdruck, steigenden Personal- und Energiekosten sowie Fachkräftemangel leiden. Die erhöhten Energiekosten bewirkten eine Preissteigerung bei Brot und Brötchen. Die Folge sei, dass die Deutschen in den vergangenen Jahren öfter in den Aufback-Stationen der Supermärkte zugegriffen hätten und weniger beim Bäckermeister um die Ecke.  Das bedeute aber auch eine schwindende Nahversorgung – gerade im ländlichen Bereich – mit Lebensmitteln des täglichen Bedarfs.


Lesen Sie im Zeitpunkt auch:  Alte Getreidesorten und Gesundheit  vom 11.08.2019