Kann die Solarenergie die Stromversorgung in der Schweiz sichern?
Ist die "Energiestrategie 2050" gescheitert? Diese Strategie sieht vor, aus der Kernenergie auszusteigen, energieeffizienter zu haushalten und vor allem erneuerbare Energieformen zu fördern. Das Problem: Häufig sollen diese Formen nicht dann Energie liefern, wenn sie benötigt würde. Geht der Ausbau nicht schnell voran, droht auch in der Schweiz eine absehbare Strom-Unterversorgung.
Die Schweiz setzt hauptsächlich auf Wasserkraft. Die Möglichkeiten, die die Solarenergie bietet, werden in weniger sonnigen Gegenden hingegen häufig unterschätzt. Dabei würde sich ein Blick über den Tellerrand lohnen. Denn neben den klassischen, fest-installierten Solarpanels gibt es mittlerweile deutlich modernere und effizientere Möglichkeiten zur Gewinnung von Sonnenenergie. Da wäre zum Beispiel der «Cleantech Solar Tracker». Dieses System garantiert einen Mehrertrag von 63 Prozent, indem die beweglichen Photovoltaik-Panels sich wie magisch der Sonne nach bewegen.
Das Problem mit fest-installierten Solar-Panels ist, dass die Sonne nur für eine kurze Zeitspanne pro Tag im idealen Winkel auf die Panel-Fläche scheint. Ist ein Panel etwa nach Süden ausgerichtet und die Sonne kommt aber erst zum Abend hinter den Wolken hervor, kann damit kaum Energie erzeugt werden. Der intelligente Solar Tracker hingen richtet sich automatisch zum hellsten Punkt am Himmel, meistens die Sonne aus und kann so auch das Licht am Abend und frühen Morgen optimal nutzen. Durch bi-faziale, also beidseitig produzierende Solar-Panels, kann der Mehrertrag im Vergleich zu herkömmlichen Solaranlagen mit gleicher Größe noch mal um 30 Prozent erhöht werden.
Die SBB testet diese Technologie bereits. Ein Solartracker ist am Smart City Lab Basel der SBB und des Kantons Basel Stadt installiert. Weltweit werden diese Systeme bereits an über 100'000 Standorten genutzt. Tatsächlich ist die Nutzung auch an vielen verschiedenen Flächen in der Schweiz möglich. So könnten die Solar Tracker etwa an Autobahnen installiert werden. An beiden Seiten und sogar an einigen Stellen im Mittelstreifenbereich. Da die Photovoltaik-Panels auf 2 bis 8 Meter hohen Masten angebracht werden, ist auch die Nutzung der darunter liegenden Fläche weiterhin möglich.
Stürme mit hohen Windgeschwindigkeiten nehmen zu. Aber: Die auf dem Mast angebrachten Solarpanels können standhalten. Das Starkwindsystem trotzt Windgeschwindigkeiten von bis zu 170 km/h. Die Fläche wird automatisch bei der ersten starken Windböe aus der Windrichtung genommen und in die Sicherheitsposition gebracht. Auch Schnee wird automatisch erkannt und abgeworfen. So muss nicht mit der Stromproduktion gewartet werden, bis der Schnee wieder schmilzt.
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