Moratorium gefordert
Die Deutsche Umwelthilfe möchte angesichts der gesundheits- und umweltschädlichen Ammoniakemissionen durch die Landwirtschaft eine rasche Änderung der Richtlinien zur Nutztierhaltung auf den Weg bringen.
Zum Start der Internationalen Grünen Woche in Berlin fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) Sofortmassnahmen der Bundesregierung, um Ammoniakemissionen aus der Landwirtschaft in den nächsten zwei Jahren um zehn Prozent zu verringern.
Deutschland muss gemäss verbindlicher EU Verpflichtungen bis 2030 den Ammoniakausstoss um 30 Prozent gegenüber dem Jahr 2018 reduzieren. Ammoniak ist gesundheits- und umweltschädlich und stammt in der Landwirtschaft aus intensiver Tierhaltung sowie Lagerung und Ausbringung von Wirtschaftsdünger. Ammoniak macht als Vorläuferstoff etwa 50 Prozent des gesundheitsschädlichen Feinstaubs aus, auf den in Deutschland jährlich knapp 60'000 vorzeitige Todesfälle zurückzuführen sind. 95 Prozent der Ammoniakemissionen in Deutschland stammen aus der Landwirtschaft.
«Der Bericht der EU-Kommission zeigt erneut, dass die Bundesregierung sich nicht ausreichend für die saubere Luft einsetzt», erklärt Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH. «Seit zehn Jahren reisst Deutschland die Grenzwerte für den Ausstoss von Ammoniak, der Ausstoss bleibt auf hohem Niveau, anstatt zu sinken. Bisher angekündigte Massnahmen wie Düngeverordnung, Stallumbau oder angepasste Fütterung kommen viel zu zögerlich und reichen nicht aus, um die Minderungsverpflichtungen einzuhalten.»
Die DUH fordert deshalb ein Moratorium zur Verhinderung einer Zunahme von Tierbeständen. Auch eine angepasste Fütterung und ein optimierter Umgang mit dem anfallenden Wirtschaftsdünger, etwa bei der Lagerung und Ausbringung sowie der Verwertung in Biogasanlagen können Ammoniak reduzieren. Darüber hinaus ist jedoch eine Wende hin zu umweltverträglicher Landwirtschaft aus Sicht der DUH notwendig. Dazu gehört die Reduktion der Tierbestände auf ein verträgliches Mass.
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