Die Erde braucht unserer Hände Arbeit
Die effizienteste und nachhaltigste Art, unsere Erde zu kultivieren, geschieht durch unserer Hände Arbeit. Die Energie, die dazu notwendig ist, ist unser Wille.
Wollen wir unsere Erde gesund erhalten, braucht es viele Menschen, welche dieses Werk mit ihrer Hände Arbeit vollbringen. Dies gilt nicht nur für die Produktion von Nahrungsmitteln, sondern für alle Dinge, die wir zur Befriedigung unserer Grundlebensbedürfnisse erzeugen. Die Energie, welche für die menschliche, sprich körperliche Arbeit notwendig ist, ist die nachhaltigste und umweltschonendste auf unserer Erde. Begeisterung und Wille sind die Quellen dieser Energie. Sie ist dann unerschöpflich, wenn der Mensch seine physische, seelische und geistige Natur gesund erhält. Das heisst: Gesunde Menschen gleich gesunde Erde und umgekehrt.
Dieser Gedankenansatz steht im völligen Widerspruch zu allen Strategien, die aktuell angewandt werden, um unsere Erde zu schützen, ob Nahrungsmittelerzeugung, Konsumgüterherstellung, Naturschutz, Tierschutz, Welthunger, Klimaschutz oder Weltfrieden. In all diesen Bereichen versuchen wir mit Technologie, Maschinen, Computern, Digitalisierung und bedauerlicherweise auch mit Waffen, die über Jahrzehnte angehäuften Probleme zu lösen. Die menschliche körperliche Arbeit wird in all diesen Bereichen wegrationalisiert, und dies angeblich zum Wohl des Menschen, oder habe ich da etwas falsch verstanden?
Was tun wir mit all dieser «Freizeit» von körperlicher Arbeit, mit dieser Arbeitslosigkeit? Wer die materiellen Möglichkeiten hat, füllt sie mit Konsum, sprich mit Freizeitaktivitäten. Damit möglichst viele Menschen konsumieren können, müssen alle Konsumgüter möglichst billig sein, und dies wiederum erfordert jene industrielle automatisierte Wirtschaft und Digitalisierung, mit der wir unsere Erde ausbeuten und zerstören.
Aktuell profitieren nur wenige Menschen auf der Erde von diesem System, die Mehrheit leidet darunter. Die weltweiten Krisen sind offensichtlich: Flüchtlingswellen, Bürgeraufstände, Imperien-, Rohstoff- und Wirtschaftskriege (auch Sanktionen genannt), Umwelt- und Klimakatastrophen, Finanzcrash, Hunger und Armut. Eine lange Liste, und das Ende ist noch nicht abzusehen. Was also tun?
Weltweite Denkfabriken, auch Think Tanks genannt, arbeiten an Lösungen, und es ist klar: Wir brauchen einen «Great Reset». Was auch immer dort an Strategien entwickelt wird, basiert auf der Grundlage einer digitalisierten Welt, künstlicher Intelligenz und Gentechnik. Künstliche Intelligenz (KI) soll den Menschen ersetzen – eine logische Konsequenz dieser Denkweise.
Doch wollen wir das wirklich, den Menschen, also uns, ersetzen? Dies halte ich für einen fundamentalen Denkfehler. Für eine lebenswerte Zukunft auf unserer Erde braucht es den fühlenden, denkenden und handelnden Menschen. Wir müssen wieder selbst «Hand anlegen» und unsere wichtigsten Lebensbereiche mit menschlichem Geist, mit menschlicher kreativer Arbeit kultivieren und pflegen.
Konkret bedeutet dies: Wir müssen dafür sorgen, dass in unserer unmittelbaren Nähe Produktionsstätten entstehen können, in denen die wichtigsten Produkte für unsere Grundlebensbedürfnisse wieder durch einen hohen Grad an Handarbeit produziert werden. Die «freie Zeit» dafür haben wir – nutzen wir sie sinnvoll. Dazu braucht es unser aller Wille. Die Energie dazu ist kostenlos, endlos und auf der ganzen Welt vorhanden.
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Andreas Beers aus Bern ist Landwirt, Arbeitsagoge und Lehrer. Er kultiviert die Erde, sät, pflanzt und erntet, er denkt, spricht und schreibt über: Mensch, Erde und Himmel, oder was wir zum Leben brauchen.
«Um wahrhaft außergewöhnliche Eigenschaften im Charakter eines Menschen zu entdecken, muss man das Glück haben, sein Tun über Jahre beobachten zu können. Wenn dieses Tun frei ist von jedem Egoismus, wenn die Idee, die sein Handeln leitet, von beispielloser Großzügigkeit ist, wenn ganz sicher ist, dass es nicht auf irgendeine Belohnung aus war, und wenn es obendrein in der Welt sichtbare Spuren hinterlassen hat, dann hat man ohne jeden Zweifel einen unvergesslichen Charakter vor sich». (Jean Giono)
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