«Raus aus der Gesellschaft – rein in die Gemeinschaft!»
Seit 40 Jahren ist Markus Häseli selbständiger Unternehmer. Die vergangenen Monate in der Schweiz waren für ihn bittere Kost; die herrschende Empathielosigkeit und Systemtreue kann er nicht nachvollziehen. Ferner ist er überzeugt, dass die regionale Buntheit wieder gestärkt werden muss.
Als er im Januar 2020 auf einer Möbelmesse in Köln war und die ganze Welt auf Wuhan schaute, war Markus gelassen: «Die übertreiben doch; das ist bestimmt nur eine Show!» Im darauffolgenden November lag seine Familie mit «Corona» im Bett. Gewissensbisse überkamen ihn, und er hinterfragte sich, ob er die Pandemie wohl auf die leichte Schulter genommen habe. Doch alles verlief glimpflich; nach zehn Tagen waren sie alle wieder auf den Beinen.
Rückblickend vergleicht er den Krankheitsverlauf mit einer Grippe, und gerade diese Erkenntnis machte ihn stutzig: «Hier läuft etwas falsch!» Durch die unverhältnismässigen Massnahmen schlitterte die Schweizer Wirtschaft in eine Krise. Für den Unternehmer eine gefährliche Entwicklung. Er vernetzte sich mit Gleichgesinnten, die bereit waren, anzupacken. Daraus resultierte der Verband Freie KMU. Im Januar 2021 mit 22 Mitgliedern gegründet, umfasst er mittlerweile 500 Unternehmer und 170 Privatpersonen.
Gemeinsam suchten sie nach Lösungen, um die Schweizer Wirtschaft wieder zu stärken. Mit ihrem Claim «regional isch maximal!» zeigen sie klar ihre Richtung an: «Wir möchten die Buntheit der einzelnen Dörfer wieder fördern», weg vom Online-Shopping und zurück zum stationären Handel. Dafür brauche es neue Netzwerke, die sich gegenseitig unterstützen und auch Mikrounternehmen miteinbeziehen: «Kleinstfirmen haben viel zu wenig Entschädigungen erhalten. Das ist eine Katastrophe!»
Aufklärung müssen die Unternehmer jetzt betreiben, von den eigenen Familien bis hin zum Nachbarn. Markus ist überzeugt, dass es auf dem Land einfacher sei, sich eine eigene Meinung zu bilden. «In einer Stadt wirst du ohne Zertifikat aus dem gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen», schlussfolgert er. Darüber hinaus sei es viel bequemer, alles mitzumachen. Ein «Halt! Moment mal!» brauche viel mehr Kraft und erfordere eine starke Psyche. Mittelfristig sieht Markus eine mögliche Lösung in einer offenen Parallelgesellschaft: «Raus aus der Gesellschaft – rein in die Gemeinschaft!»
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