Fast zwei Drittel der Schweizerinnen und Schweizern haben das Gefühl, dass sie vor Mobilfunkstrahlung nur ungenügend geschützt sind. Dies zeigt eine Studie der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH). 57 Prozent der Befragten sind ausserdem der Meinung, dass 5G die Gesundheit mehr belastet als 3G oder 4G. Aus diesem Grund würde ein Grossteil der Befragten auch in Kauf nehmen, dass das Netz langsamer ausgebaut wird. So werden eher mehr Standorte mit niedriger Strahlung pro Antenne bevorzugt, als weniger Standorte mit hoher Strahlung. Ausserdem wünscht sich eine Mehrheit, dass Gesundheitsrisiken im Vorfeld erforscht werden.

Tatsächlich sind die gesundheitlichen Risiken nicht zu unterschätzen: Eine Forschungsarbeit der Unis Bern und Basel untersuchte im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit, ob elektromagnetische Felder den so genannten oxidativen Stress vermehren können. Das bedeutet, dass die Zellen des menschlichen Körpers beschädigt werden, weil sie nicht mehr in der Lage sind, schädliche Stoffe zu neutralisieren. Die Auswertung von 223 Studien aus den letzten zehn Jahren ergab, dass dieser Effekt auch bei Strahlungswerten eintritt, die international als sicher bezeichnet werden. Als Folge davon können unter anderem das Immunsystem, die Fortpflanzungsorgane, die Leber und die Nieren beeinträchtigt werden.

Die Verordnung des Bundesrates über den Schutz vor dieser Art von Strahlung ist – mit gewissen Anpassungen – mehr als 20 Jahre alt. Die Regelungen entsprechen nicht mehr der heutigen Realität. Deshalb fordert die Volksinitiative «Safer Phone», dass zumindest in Innenräumen keine Mobilfunkstrahlung mehr entsteht. Damit sich Geräte im Hausinneren nicht mehr mit den Mobilfunkmasten draussen verbinden müssen, sollen möglichst alle Gebäude mit einer Breitband-Grundversorgung ausgerüstet werden. Auf diese Weise würde die Strahlenbelastung für Mensch, Tier und Umwelt erheblich gesenkt.

Die Unterschriftensammlung für die Safer Phone Initiative soll im Oktober starten. Im Moment sucht das Initiativkomitee deshalb verstärkt nach Unterstützung, zum Beispiel in einer der Lokalgruppen.

Mehr Infos und Möglichkeiten zum Mitwirken: www.saferphone-initiative.ch